
ACTION
SPEAKS LOUDER THAN WORDS
25.09.2021 - VEREINSVORSTELLUNG
ÜBER
UNS:
Getreu dem Reggae Song von Jimmy Cliff „Action Speaks Louder
Than Words“, sind wir als Ska-, Rocksteady- und
Reggae-Veranstalter aus dem Ruhrpott zusammengekommen, um notleidende
jamaikanische Musiker der ersten Stunde dauerhaft mit diversen
Musik-Events und unserem jährlichen Hauptevent
„ACTION SPEAKS LOUDER THAN WORDS“ finanziell zu
unterstützen. Bereits seit Jahren widmen wir uns mit voller
Leidenschaft der ursprünglichen jamaikanischen Musik, besser
bekannt als Ska, Rocksteady & Reggae.

Die
Gründungsmitglieder Katja, Marcus, Simon, Christina, Daniel,
Jan, Ela und Till.
ZUM
HINTERGRUND:
Anfang der 1960er Jahre begann sich Jamaikas Musikindustrie langsam zu
entwickeln und zu professionalisieren. Die ersten jamaikanischen
Produzenten begannen mit heimischen Musikern für den
jamaikanischen Markt zu produzieren. Vor den Aufnahmestudios, wie dem
legendären „Studio One“ und dem
„Treasure Isle“, trafen sich in den 60er Jahren
täglich talentierte Musiker und hofften auf ihre Chance von
den Produzenten wahrgenommen zu werden. Einige dieser Musiker bekamen
ihre Chance, konnten ihre eigenen Kompositionen den Studio-Bossen
vorstellen und bei Gefallen gegen ein „Handgeld“
ihren Song direkt im Studio einsingen. Die Rechte an den Songs gingen
dabei an denjenigen über, der die Demo-Aufnahme (das
Master-Tape) im Archiv behielt. Und das waren die Studio-Bosse. Manchen
besonders begabten Musikern gelang es, zum festen Bestandteil Studio
eigener „Backing Bands“ zu werden. Ihre
musikalische Dienstleistung wurde mit wöchentlichen Barschecks
entlohnt. Auch sie erhielten keinerlei Rechte am Endprodukt, obwohl sie
im Rahmen der Arbeit als Studio-Band maßgeblich an der
Entwicklung des frühen jamaikanischen Sounds beteiligt waren.
In einigen Fällen stellte dies den Beginn beispielloser
Musikerkarrieren dar, wie z.B. bei Bob Marley, Jimmy Cliff oder den
„Skatalites“. Die meisten Musiker verschwanden
jedoch aus der öffentlichen Wahrnehmung und verdingten sich
als Musiker im Leihengagement für Touristenevents oder bauten
sich eine Existenz jenseits der Musikindustrie auf. Ohne ihr weiteres
Zutun verbreitete sich ihre frühe Musik auf der ganzen Welt
und änderte den Fortlauf der Musikgeschichte fundamental. 60
Jahre später sind zahlreiche dieser Künstler auf sich
allein gestellt und ohne jegliches Einkommen. Anfang 2014 wurde das
berührende Schicksal des legendären Sängers
der „Kingstonians“ Jackie Bernard
öffentlich. Jackie Bernard litt an Diabetes und
benötigte dringend krankenpflegerische Unterstützung
für seinen Lebensalltag. Er lebte unter widrigsten
Umständen, ohne fließendes Wasser und Strom und mit
unregelmäßigen Mahlzeiten. Über ein von
Musikliebhabern initiiertes „Crowdfunding“ in 2014,
wurden die drängendsten Probleme gelöst und so konnte
Jackie Bernard bis zu seinem Tode im Jahr 2015, einen
einigermaßen würdevollen Lebensabend mit gesicherter
Grundversorgung verbringen.
Es stellte sich heraus, dass das Schicksal von Jackie Bernard kein
Einzelfall ist. Zahlreichen Berufsmusikern der „ersten
Stunde“ ergeht es derzeit ähnlich. Im
fortgeschrittenen Alter sind sie nicht mehr in der Lage, sich ein
Einkommen zu erwirtschaften und gleichzeitig versagt das staatliche
Fürsorgesystem bei der Übernahme alters- und
gesundheitsbedingter Kosten. Zynischerweise sind originale
Schallplatten dieser Musiker in Sammlerkreisen sehr begehrt und werden
von Jahr zu Jahr teurer - gar für mehrere hundert oder tausend
Euro - gehandelt. Die Musiker selbst hingegen kämpfen derweil
im wahrsten Sinne des Wortes um ihre bloße
Existenz. Exemplarisch einige Bilder von Gilmore Grants Haus.
Er war Mitglied bei den „The Silvertones“ und
verstarb im März 2016. Ein großartiger Musiker, der
auf kleinen Bühnen den Schein eines erfolgreichen
Musikerdaseins wahren konnte. Ein Blick in sein Haus (die Bilder wurden
vor Ort aufgenommen und wurden von seinen Angehörigen zur
Veröffentlichung und Aufklärung zur
Verfügung gestellt) offenbart jedoch, dass
künstlerischer Erfolg leider keine Altersexistenz absichert.



Unter diesen
Umständen lebte Gilmore Grant, Bandmitglied
der Silvertones, bis zu seinem Tode im März
2016.
Als ausgesprochene Liebhaber dieser frühen jamaikanischen
Musik, fühlen wir uns von „ACTION SPEAKS LOUDER THAN
WORDS“ dazu verpflichtet, unseren Beitrag dazu zu leisten,
diesen Künstlern in ihrer existenzbedrohenden Lage zu helfen.
Dank des ehrenamtlichen Engagements der Organisatoren und Helfer
können die Einnahmen aus verschiedenen Veranstaltungen zu
annähernd 100% an die jamaikanischen Musiker weitergeleitet
werden. Lediglich unvermeidbare Ausgaben - wie Investitionen in die
Produkte, die wir an unserem Stand verkaufen (T-Shirts, Taschen etc.)
sowie Gebühren für Versicherungen, werden abgezogen.
Vor Ort auf Jamaika
konnten wir Mutabaruka,
den weltweit bekannten Dub-Poet, Musiker und Gründer des
IRIE-FM
Radios, als Schirmherrn von „Action Speaks Louder Than
Words“ gewinnen.
Mutabaruka ist auf Jamaika aufgrund seines sozialen Engagements nicht
nur bei den jamaikanischen Musikern sehr hoch angesehen, er kennt auch
ihre Lebensumstände und damit verbundenen Schicksale aus
erster Hand.
Daher trägt er seit der Gründung des Vereins
zuverlässig dafür Sorge,
dass die Erlöse aus den Veranstaltungen die notleidenden
Musiker vor
Ort unmittelbar erreichen.
Mutabaruka
im Jahre 2014 mit einem symbolisch überreichten Scheck.
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"Action
Speaks Louder Than Words" unterstützt bereits seit 2014
Künstler wie:
• „Deadly“ Headly Bennett (Lyn Taitt
& the Jets, Delroy Wilson u.a.) *29. Mai 1931 – 21.
August 2016
• Bobby Ellis (Heptones, Burning Spear, u.a.) *2.Oktober 1932
– 18.Oktober 2016 • Jackie Paris (The Sensations,
The Techniques, u.a.)
• Arthur „Bunny“ Robinson (Bunny &
Scully,) *1935 – 09. Mai 2017
• Noel „Scully“ Simms (Bunny &
Scully, Mr. Foundation, The Upsetters, u.a.) *18.März 1934 -
4.February 2017
• Fitzroy „Bunny“ Simpson (Mighty Diamonds)
• Junior Byles (Kerrie Byles Junior) *17 Juli 1948
• Bernard Collins (The Abysinians) *10. November 1948
• Leroy „Horsemouth” Wallace (Studio One
Drummer und Rockers Movie)
• The Aces Band
Anthony Feurtado (KushArt, The Silvertones) *16. September 1956
Manchen dieser Musiker konnte mit einer einmaligen
Unterstützung aus ihrer Notlage geholfen werden, andere sind
auf dauerhafte Unterstützung (im Hinblick auf medizinische
Versorgung, etc.) angewiesen. Aktuell und dauerhaft
unterstützt der Verein Jackie Paris und Junior Byles.
Bei beiden Musikern ist die existenzbedrohende Situation derart
umfangreich, dass die jährlich erwirtschafteten Gelder
lediglich die allergrößte Not lindern
können.
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Jackie
Parris
Im Jahr 2002 erlitt der Sänger und Drummer der "Sensations"
und der "Techniques" seinen ersten Schlaganfall. Kurz darauf folgte
noch ein weiterer. Wegen seiner dadurch erlittenen
körperlichen Einschränkungen konnte er ab diesem
Zeitpunkt nicht mehr auftreten und somit kein Einkommen mehr
für sich erwirtschaften. Im Rahmen eines von „Action
Speaks Louder Than Words“ mitorganisierten Charity-Konzertes
auf Jamaika, konnte Jackie Parris im Jahr 2016 in reduziertem Umfang
wieder auf der Bühne auftreten.
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Unter dem Motto
"Bredren for Bredren" (Brüder für Brüder)
war es ihm, sowie weiteren namhaften Reggae-Legenden wichtig, seinen
Beitrag zu leisten und auf die Situation der (Foundation-) Musiker auf
Jamaika aufmerksam zu machen. Trotz der seit Jahren durch den Verein
durchgeführten Unterstützung der medizinischen
Versorgung hatte sich sein Gesundheitszustand bis 2018 verschlechtert,
da weitere behandlungsbedürftige Beschwerden hinzugekommen
sind. Der Verein stand derzeit vor der Herausforderung, diese
zusätzlichen Kosten für notwendige medizinische
Untersuchungen und Medikamente zu erwirtschaften. Heute 2021 geht es
Jackie Parris schon besser. Wir freuen uns sehr, dass wir ihn in seinem
Genesungsprozess unterstützen konnten und es auch weiterhin
tun werden.
Interview mit Jackie Paris im Jahre 2016: Hier
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Junior Byles
Seit Anfang des Jahres 2018 trägt der Verein dazu bei, die
größte Not des Künstlers „Junior
Byles“ zu lindern. Er ist ebenfalls eine Legende, bekannt aus
der Band „The Versatiles“, sowie durch zahlreiche
Soloveröffentlichungen wie "Curly Locks", "Fade Away", "Beat
Down Babylon" und viele andere. Junior Byles ist derzeit dringend auf
Hilfe angewiesen. Seine medizinische Versorgung und die
Lebensumstände sind dauerhaft existenzgefährdend.
Derzeit übernimmt sein 98-jähriger Vater die
anfallenden Pflegearbeiten für Junior, jedoch ist auch er seit
Anfang 2018 gesundheitlich stark eingeschränkt und eine
(ehrenamtliche) Kompensation dieser Aufgabe ist nicht
verfügbar.
SATZUNGSGEMÄSSE
AUFGABEN DES VEREINS:
Öffentlichkeitsarbeit
Zur satzungsgemäßen Arbeit der Vereinsmitglieder
gehört ebenfalls, sich über die Umstände vor
Ort zu informieren und diese dann der Öffentlichkeit bekannt
zu machen. Auf eigene Kosten besuchen Mitglieder des Vereins
regelmäßig die Musiker vor Ort und tauschen sich
engmaschig mit dem Schirmherrn Mutabaruka aus. Dies hat über
die Jahre hinweg zu zahlreichen Presse- und Radiointerviews
(überwiegend auf Jamaika) geführt, so dass das
Problembewusstsein und die Dringlichkeit des Anliegens mittlerweile in
weite Teile der jamaikanischen Gesellschaft getragen werden konnte.

Artikel im Jamaica
Observer vom 21 September 2016
VERANSTALTUNGEN
Jedes Jahr
organisiert der Verein eine Hauptveranstaltung. Zu dieser
Hauptveranstaltung (Live Konzert, DJ und Soundsystem Sessions, Jamaican
Jerk BBQ (Vegan), Tiki-Bar, Merchandise-Stand etc.), erscheinen jedes
Jahr Leute die, die alten Reggae Legenden in Not unterstützen
wollen. Zudem finden über das Jahr hinweg weitere
„kleinere“ Aktionen wie Einzelkonzerte,
Info-Stände auf Festivals, Merchandise-Stände etc.,
statt.
Der Verein wird dabei aktiv von zahlreichen Künstlern, DJs und
Bands wie The Silvertones, The Heptones, KushArt, Big
Youth, Leroy „Horsemouth“ Wallace. Lloyd Parks
& We The People Band, Kiddus I, Los Placebos, Go Monkeys, Lan
Netty & the MMA, The Rude Reminders, The Easy Snappers, Mareike
Berlage, Tiny T, Kush & The Action Girls, The Snufferer, Reggae
Scorcher, Sankofa Soundsystem, Tighten Up Crew, High Noon Soundstation,
DJ Redd, One Eyed Giant, Uli Watusi, Dr. Jakyll und andere
unterstützt.
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The Heptones
bei Don't Panic Essen - 02. Juli 2017

The
Silvertones bei Don't Panic Essen - 02.07.2017

Mit The
Heptones und The Silvertones im Duisburger Landschaftspark

Don't Panic
Essen - 09.08.2019

Los Placebos
- Druckluft Oberhausen

Die
Mitwirkenden der Rockers-Show: Lloyd Parks, Big Youth, Kiddus
I, Bernard Collins, Horsemouth Wallace und KushArt
(verteilt)

Die
Veranstaltungsposter der jährlichen ASLTW-Live-Events aus 2019
und 2021.
2020 war
pandemiebedingt leider ausgefallen.

Selector
Thee Snufferer (Right On Time) aus Deutschland und Tiny-T (Ska Lavin)
aus GB
Last but not least, tragen unsere Resident-DJs von "Action Speaks
Louder Than Words" regelmäßig zur musikalischen
Abrundung der Events bei: - OUTERNATIONAL SOUND - Veteran Sound since
1990 - MR. "CYPRESS" TILL - SKAturday Night - EL BOYANTE - Hipsville
Revue - SANKOFA SOUNDSYSTEM - ANNIE O’SEVEN.
Die Selectas bieten einen facettenreichen Mix aus 60s Reggae to Roots,
SKA, Rocksteady, Dub und Dancehall. Jeder von ihnen ist ein Spezialist
in seinem Genre.

Zusätzlich ist das "RED STACK Soundsystem" der
Vereinsmitglieder Till & Ela, häufig mit im "Gepäck" bei
den Veranstaltungen. Auch das "RED STACK" sorgt seit 2014 für
einen
authentischen Sound der 60er und frühen 70er Jahre.
Um der jamaikanischen Soundsystem-Kultur gerecht zu werden, wird
prinzipiell nur Vinyl über die feuerrote „Wand aus
Lautsprechern“ abgespielt. Mr. "Cypress" Tills SKA,
Rocksteady und Early Reggae Set wird hin und wieder erweitert durch die
Soul-Collection von Miss Flululups und befreundeten DJs, die ebenfalls
den "Sound Of Young Jamaica" auf die
Tanzflächen bringen.

RED STACK
SOUNDSYSTEM
Der Verein wird ebenfalls von diversen Veranstaltungsorten
unterstützt. Das "Druckluft" in Oberhausen
und das "Don't Panic" in Essen seien hier
exemplarisch erwähnt. Der Verein erhält auch
Unterstützung zur Durchführung von Info- und
Merchandiseständen von einschlägigen Festivals der
Musikgenres. So haben uns bereits das Reggae Jam Bersenbrück
und das Riverside Stomp die Möglichkeit gegeben, auf die
Situation der Musiker aufmerksam zu machen. 2018 hat uns das Freedom
Sounds ebenfalls zu diesem Zwecke eingeladen.

The Legend
... Stranger Cole beim Riverside Stomp Mainz Kastell

Riverside
Stomp Mainz Kastell

Reggae Jam
Bersenbrück

The
Silvertones & Pachango (Six Nation) - Reggae Jam
Bersenbrück 2017

Druckluft
Oberhausen

T-Shirts des
Vereines im Angebot!
Projekt:
Wir erhielten von dem Filmproduzenten des Films "Legends of SKA" die
Genehmigung, den Film exklusiv aufführen zu dürfen
und die
damit erzielten Einnahmen zur Unterstützung der Musiker direkt
zu
verwenden. Die Filmvorführung fand am 08.02.2019 im
Unperfekthaus
in Essen statt.
Konditionen:
Da wir als gemeinnütziger Verein bestrebt sind, auch
unumgängliche finanzielle Ausgaben so gering wie
möglich zu
halten, um den erforderlichen Hilfebeitrag vor Ort sicherstellen zu
können, ist „ACTION“ und Engagement von
allen Seiten
gefragt.
Abschließend:
Wir hoffen sehr, dass Action Speaks Louder Than Words e. V. auch
weiterhin zur Unterstützung notleidender Reggae-Legenden
beitragen
kann. Das schaffen wir nur mit eurer Hilfe. Die Aufmerksamkeit haben
wir auf den Stein gelenkt, ins Rollen können wir ihn nur
gemeinsam
bringen!
Mit besten
Grüßen
Euer
ASLTW-Team
Mehr Infos auf:
> Facebook
> Offizielle
Website (Deutsch/Englisch)
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