Heute
wird 13:00 Uhr der Startschuss auf den Festivalbühnen gegeben.
Ganz im Sinne der langjährigen Tradition steht die
Frühstücksshow mit Ganjaman auf der Running Order. Im
Festival-Folder heißt es dazu: "Tradition die satt macht".
Böse Zungen legen das natürlich völlig
anders aus, als es gemeint ist, denn immerhin gibt es
tatsächlich jedes Mal ein kleines Frühstück
so
lange der Vorrat reicht. Wir sind auch noch keineswegs satt und hatten
uns fest vorgenommen die Show zu erwischen, aber leider waren wir
wieder einmal zu langsam.
Schon voriges Jahr sind wir später eingetroffen, werden das
aber hoffentlich in 2020 wieder gut machen. Immerhin werden dann auch
schon vier Jahre seit Ganjaman´s letztem Album "Sinnphonie"
vergangen sein. Und wer die letzten
Veröffentlichungsabstände zwischen "Das gleiche alte
Lied" zu "Jetzt" und zur "Sinnphonie" verfolgt hat, kann jeweils 4
Jahre zählen. Also hoffen wir für 2020 auf neues
Material. ;-)
Nächster
Act auf der Special Stage ist Unlimited Culture. Schon am Donnerstag
hat die Band einen kleinen Vorgeschmack auf dem Campinggelände
am Imbisswagen vom Da Sandwichmaker abgeliefert und für den
heutigen Auftritt geworben. Seit 2017 haben wir schon viermal
über Unlimited Culture berichtet. Heute ist es das
fünfte Mal unsererseits und ihr zweiter Auftritt auf der
Bühne des Klosterparks. Ihr Debutalbum "Get Ready" ist
inzwischen auch schon fast zwei Jahre alt. Es könnte also ganz
gut sein, dass wir heute auch schon etwas neues Material zu
hören bekommen, was noch nicht auf dem Album ist.
Bei den Bandmitgliedern hat sich im Vergleich zum vorigen Jahr etwas
verändert. Als neuer Gitarrist ist Mike am Anfang des Jahres
hinzugekommen. Dies deshalb, weil Lukas seinen neuen Lebensmittelpunkt
nach Leipzig verlegt hat und es für die gemeinsamen Proben
nach Regensburg zu fahren ganz einfach zu weit ist. Er steht aber nach
wie vor der Band zur
Verfügung, sollte einmal Not am Mann sein. Aktuell arbeitet
die Band an einer neuen EP. "Kann aber auch sein, dass es ein Album
wird. Das wissen wir noch nicht so genau.", meint Max zu dem Thema.
Nach dem Reggae Jam geht es für die Band am 10. August zur SUN SWING Poolparty
ins Freibad von Harsewinkel und am 19. Oktober zum Peter Tosh
Birthday Bash in die Alte Mälzerei von Regensburg
zum Heimspiel.
Live Video:
Unlimited Culture - 2/2 - Roots
Auf
der Main Stage bereitet sich schon die nächste Band auf ihren
Auftritt vor, die heute mit acht Musikern aus unterschiedlichen
Projekten und in verschiedenen Stilrichtungen unterwegs ist. Die Band
präsentiert einen Mix aus Mento, Ska, Rocksteady und
Reggae, gewürzt mit Zutaten aus Jazz, R&B und Rock. Da
kann jederman etwas für sich entdecken. Eine der Ursachen ist
dabei natürlich auch die unterschiedliche Herkunft der
Musiker, die man unter anderem aus der Yardy Crew, der Jazzkantine,
von The Crucial, The Vision, Dub Guerilla oder vom Duo
Groth und Bennecke her kennt.
Mit dabei auch Sebastian Sturm, der trotz bester Verkleidung dennoch zu
erkennen ist.
Live Video:
Sofa Connection - 1/3 - ...
Marcia Klöver, alias Sista Gracy und Diedel Klöver
kennt neben Sebastian Sturm natürlich jederman. Die Dortmunder
Sängerin und Saxofonistin Catrin Groth und
Gitarrist Tom Bennecke, die aus der Jazzkantine und dem Duo Groth und
Bennecke kommen, konnten wir auch noch identifizieren. Aber dann
wird´s schon schwierig für uns. Mangels Website und
Auskunftsfreude der Band, kommen wir einfach nicht weiter. Nach
mehrmonatiger Wartezeit auf unsere Anfragen, die wir auf verschiedenen
Wegen an die Frau oder den Mann gebracht haben, geben wir ganz einfach
auf.
Live Video:
Sofa Connection - 2/3 - International Herb (Culture Cover)
Als Special Guest gibt´s Dr. Ring Ding in Sachen
Bläserei und Gesang, und die
nächste Generation der Künstler übt sich
auch schon im Hintergrund, um der Musik etwas
beizusteuern.
Live Video:
Sofa Connection - 3/3 - Harder They Come (Jimmy Cliff Cover)
Woher das Sofa im Namen der Connection kommt, können
wir momentan nur spekulieren, aber die Musiker um Sista Gracy und
Diedel Klöver haben schon oft in
gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre zusammen
gespielt. Eine heiße Spur führt da unter
anderem zum Gasthaus "Zur
Linde" nach Varel (am Jedebusen südlich von
Wilhelmshaven), wo es sich die Zuschauer oder
Zuhörer auf
30 Sofas bequem machen können. Seit 2010 veranstaltete dort
die Yardy Crew mit weiteren Musikern und
Überraschungsgästen aus verschiedenen Teilen des
Landes eine "Sofa Connection" mit der hier
präsentierten Musik. Von daher liegt es sehr nahe, den Namen
dieser Veranstaltungsreihe gleich als Bandname zu verwenden.
Bestes Stück der Show war für meine Ohren die erste
Nummer, die als authentischer Rocksteady daher kam. Davon
hätte die Band ruhig noch etwas mehr spielen können.
Wenn Varel nicht so weit für uns wäre,
würden wir glatt ein Sofa bei der nächsten Connection
zum Jahresende in der Linde für uns reservieren. ;-)
Mit
dem nächsten Künstler bekommen wir Reggae aus Ghana
serviert, denn Kenneth
Wilberforce Zonto Bossman, alias Black Prophet, kam am 3.
April 1977 in Accra zur Welt. Sein aktuelles Album "Stories
of Life", wurde im Jahr 2016 bei Prophetic Music Production
veröffentlicht. Damit lieferte er ein
eingängiges Roots Reggae Album ab, dem man seine
westafrikanische Herkunft durch die teilweise Einflechtung von
einheimischen Instrumenten (z.B. in "Times Like This") oder auch durch
seine Ausdrucksweise in verschiedenen Songs sehr gut anhören
kann.
Live Video:
Black Prophet - 1/2 - African Leaders + Good Feeling + Kill One,
Another Rise
Der Auftritt von Black Prophet entpuppt sich als unser erstes
musikalisches Highlight des Tages. Der gläubige Rastafari und
Mitglied der Twelve Tribes ist im afrikanischen Stil gekleidet und
liefert neben seiner mitreißenden musikalischen Leistung, die
er als Afro-Rock-Reggae bezeichnet, auch
optisch ein tolles Bild ab.
Für den Sound und den Backgroundgesang sind folgende
Bandmitglieder verantwortlich:
Binnyame Asnake a.k.a. Binni Zion Ashenafi von Äthiopien (Bass),
Richard Kpakpoe Odametey a.k.a. Kapapow von Ghana (Drums), Gordon
Mensah
Odametey von Ghana (African Precussion), Sebastian Flores von Chile
(Lead Guitar), Forture
Yawo von Ghana (Keys) und als Backgroundsinger The Angel Voices mit
Angelica
Gomies und Finte Gomies von Indonesien.
Black Prophet wuchs unter ärmlichen Verhältnissen auf
den Straßen von Ghana auf und sah schon frühzeitig
in der Musik den einzigen Ausweg dieser Situation zu entkommen. Seine
ersten musikalischen Erfahrungen machte er bei der Ola Williams Band.
Ola Williams war einer der Pioniere der Gospel Musik in Ghana und ist
leider schon im Jahr 2007 verstorben. Im Februar 1998
veröffentlichte Black Prophet zusammen mit seiner damaligen
Backing Band "Thunder Strike", sein Debutalbum "No Pain No Gain". Es
sollte aber noch bis 2003 dauern, als er mit seinem Song "Legal
Stranger" landesweite Beachtung fand. 2007 gewann er mit seinem Song
"Doubting Me" den Titel "Best Reggae Song Of The Year" bei den "Ghana
National Music Awards". 2007 folgte schließlich sein zweites
Album "Legal Stranger", welches natürlich auch die
vorgenannten Erfolgssingles enthält. Damit gelang ihm dann
auch der Sprung ins internationale Geschäft und er besuchte
erstmalig Festivals in den Niederlanden und in Schweden.
Inzwischen hat er in über 30 Ländern gespielt und
drei weitere Alben veröffentlicht. Er arbeitete schon mit
internationalen Künstlern wie Rita Marley, Don Carlos,
Yellowman, Steel Pulse, Lucky Dube, Alpha Blondy, Buju Banton, Dean
Fraser und Capleton zusammen, um nur einige zu nennen.
Live Video:
Black Prophet - 2/2 - In Times Like This
Die nächste Show von Black Prophet ist am 11. August im
Frankfurter Rebstockpark, beim "24. Afrikanisches & Karibisches
Kulturfest". Für den Black History Month im Oktober
ist eine
UK Tour in Vorbereitung.
Black Prophet im Backstage mit neuem Turban und neuem T-Shirt, wieder
mit sehr schönem Design. "When you meet your brother
from
another mother!, ist Black Prophet´s Slogan zu solchen Fotos,
wie das letztere.
Auf
der Main Stage kehren wir mit dem Roots Reggae Artist Uwe Banton aus
Bielefeld zurück nach
Deutschland. Vor einigen Wochen haben wir uns nur knapp um wenige Tage
in Äthiopien verfehlt. In Shashemene hatte er doch
tatsächlich dieselbe Unterkunft wie wir ausgewählt,
erfuhren wir ganz beiläufig vom Eigentümer der Zion
Train Lodge. Nun ist Uwe also wieder in Bersenbrück auf der
Bühne und wir davor. In Bersenbrück ist er fast jedes
Jahr anzutreffen. Wenn er keine eigene Show hat, wird er aber in der
Regel bei Ganjaman´s Frühstücksshow als
Special Guest zu sehen sein.
Aber auch umgekehrt lässt sich Ganjaman nicht nehmen bei Uwe
Banton aufzutreten.
Uwe Banton hat heute sein 20jähriges Jubiläum auf dem
Reggae Jam, wie er sagt.
Live Video:
Uwe Banton - 1/2 - Can´t Help It (But I Love You)
Leider gib es immer noch keine Neuigkeiten in Sachen
Albumveröffentlichung von ihm zu berichten. Schaut man sich
die Zeitabstände seiner bisherigen 7 Alben an, ist Uwe schon
längst
über die Zeit. Seit seinem immer noch aktuellen Album "Mental
War" sind immerhin schon knapp 7 Jahre vergangen. Dann hoffen
wir einmal, dass wir nicht mehr allzu lange auf die neue Scheibe warten
müssen.
Live Video:
Uwe Banton - 2/2 - Love Light + Sweet Sativa
Mit
dem nächsten Act bleiben wir auch noch in der einheimischen
Reggae Szene. Die stark an das Klangbild von Seeed erinnernde Hamburger
Band I-Fire, haben wir zuletzt vor sieben Jahren auf dem Reggae Jam
gesehen. Man will es fast nicht glauben, dass es tatsächlich
schon so lange zurück liegt. In der Zwischenzeit hat die auf
Deutsch singende Truppe im Jahr 2014 das immer noch aktuelle Album "Salut"
veröffentlicht. In den zwei Folgejahren hat es einige
Veränderungen bei den Musikern gegeben, aber die uns bekannten
drei Sänger sind uns nach wie vor erhalten geblieben.
Live Video:
I-Fire - 1/2 - Der Vorhang fällt
Die drei Hauptpersonen des Geschehens, Robert "Rawbird" Schlepper, Nils
"Dub-Ill-You" Wieczorek und Fritz "Free" Kschowak, sind nach wie vor
ein Garant für gute Laune und einer mitreißenden
Party. Am bisher gewohnten Klangbild der Band hat sich nicht wesentlich
etwas geändert, was man bei einem Austausch von vier Musikern
hätte durchaus vermuten können.
Heute mit auf der Bühne ein langjähriger
Fan, der
sich manchmal mehrmals täglich verrückte Outfits
anlegt, die teilweise an die auftretenden Künstler angepasst
sind. Und wenn er sich schon für I-Fire den Kopf zerbrochen
und dieses spezielle Kostüm gebastelt hat, bekommt er heute
einmal seinen Bühnenauftritt.
Live Video:
I-Fire - 2/2 - ...
Auf
der Main Stage geht es nun in Sachen Dancehall und einer Million
anderer Stile aus Schweden zur Sache.
Als Backing Band ist die Fireman Crew
aus Österreich angetreten. Neben dem nun bevorstehenden
Auftritt von Million Stylez, hat sich die
Truppe auch noch auf Everton Blender, Jahbar I, Junior Kelly und Duane
Stephenson
vorbereitet. Vier Shows davon sind allein noch heute zu
bewältigen. Für die Band sollte das kein Problem
darstellen, denn die Zahl der internationalen Künstler ist
groß, mit der die Fireman Crew schon auf der Bühne
oder im Studio gestanden hat.
Million Stylez sehen wir heute zum ersten
Mal auf dem Reggae Jam. Wenn er schon hier gewesen sein sollte, muss
das schon sehr lange
zurückliegen.
Live Video:
Million Stylez - 1/3 - Police In Helicopter
Million Stylez tritt mit Jogginganzug der Marke Kappa und
einem
Hut von Kangol auf, der einem Tropenhelm ähnelt.
Eigentlich
bin ich ja kein Fan des Tragens von Jogginganzügen
außerhalb
der sportlichen Betätigung oder den eigenen vier
Wänden, und schon gar nicht auf der Konzertbühne,
aber
die von Million Stylez gewählte Zusammenstellung kann man
noch durchgehen lassen. ;-)
Live Video:
Million Stylez - 2/3 - Equal Rights & Justice + Me & You
Kenshin Iryo, alias Million Stylez, wurde am 01.06.1981 in Stockholm
geboren und wuchs in dessen Vorort Sollentuna auf.
Er verkörpert drei verschiedene Nationen, da er als
gebürtiger Schwede einen französischen und einen
japanischen Elternteil besitzt. Er wuchs mit verschiedensten
Einwanderern aus der ganzen Welt auf, was frühzeitig sein
Interesse für andere Kulturen weckte. Mit neun Jahren
begann er mit HipHop zu experimentieren und in seinen
Kassettenrecorder zu rappen.
Später entwickelte sich sein Interesse jedoch mehr in
Richtung Dancehall und Reggae. Im Sommer 2005
nahm er an dem von Irie FM und der Biermarke Red Stripe initiierten
jährlichen Talentwettbewerb "Big Break" in Jamaica teil, kam
von
1.200 Bewerbern in die Endrunde und belegte letztendlich den vierten
Platz. Er war bis zu jenem Jahr der einzige Nichtjamaikaner, der jemals
an dem Wettbewerb teilnahm.
Seine im März 2006 veröffentlichte Single "Miss
Fatty"
katapultierte Million Stylez
schließlich direkt an die Spitze der Dancehall-Charts und auf
die internationalen Festivalbühnen. Zahlreiche Radiostationen
sorgten für die Verbreitung des Hits in über 50
Länder.
Das offizielle Video
zum Song wurde in Santiago de Cuba (Republik Kuba) gedreht und hat
aktuell schon über 34,6 Millionen Klicks eingefahren. Im Jahr
2006
präsentierte er dann sein Debutalbum "From A Far", mit einer
Mischung aus HipHop, Dancehall und Reggae. Beim Intro kann man sogar
seine japanischen Wurzeln heraushören. Vier Jahre
später
folgt sein zweiter Longplayer "Everyday". Sein Künstlername
"Million Stylez" soll Ausdruck seiner musikalischen Vielfalt sein, was
durchaus nicht unberechtigt ist.
Sein immer noch aktueller Longlayer "Revelation
Time", wurde im Oktober
2015 veröffentlicht. Darauf gibt´s eine gut
ausgewogene Mischung aus Reggae- und Dancehall-Tracks, schön
gewürzt mit Gastauftritten von Peetah Morgan (Morgan
Heritage), Mr. Williamz, Bounty Killer und Lutan Fyah.
Special Guest DanJah bei Million Stylez
Live Video:
Million Stylez - 3/3 - Miss Fatty
Bevor wir uns der nächsten Bühnenshow widmen, schauen
wir noch einmal in die Runde, was so neben oder hinter den
Bühnen gerade passiert.
Everton Blender hat schon seine
Bühnengarderobe angelegt und erfüllt gerade diverse
Fotowünsche. Rasta Pacey, der im vorigen Jahr ein tolles
Programm abgeliefert hat, ist auch mit seinem Manager auf dem
Gelände. Sein vorjähriges Album "Knocking
On Your Door", ist leider immer noch nur digital
erhältlich, obwohl Pacey selbst da etwas anderes glaubt. Wir
konnten bisher jedenfalls kein physisches Exemplar entdecken.
Everton Blender
Ras Pacey & Manager Sebastião Manuel Sala
Rechts: Johannes von Sensi Movement
Uwe Banton mit Ras Pacey und Sebastião
Inzwischen
sind Utan Green und The Evolution auf der Special Stage einsatzbereit.
Utan Green kommt aus Jamaica und war zuletzt im Jahr 2011 auf dem
Reggae Jam zu Gast. Damals trat er noch in Begleitung der House of
Riddim Band auf und
heute wird er von Gentleman´s Evolution unterstützt.
Die dereinst auf dem
Reggae Jam hoch beschäftigte House of Riddim Band, wird erst
morgen in das Festivalgeschehen eingreifen und wird wie im vorigen Jahr
nur noch an einem Tag spielen.
Live Video:
Utan Green & The Evolution - 1/2 - Jamaica Love + Them Belly
Full
Utan Green ist in Waterhouse, einem Stadtteil von Kingston
aufgewachsen. In seiner musikalischen
Entwicklung wurde er von Künstlern wie Bob Marley und Jacob
Miller beeinflusst. In einer Gruppe namens "The
Invaders", die aus Utan und seinen beiden Geschwistern
bestand, begann Utan´s musikalische Laufbahn. Don Carlos von
Black Uhuru
produzierte die ersten Tunes der Invaders. Die Band löste sich
aber später auf und Utan Green begann 1979 mit dem "Destiny
Outernational" Soundsystem aufzutreten und
solo zu arbeiten, nachdem er nach Manchester übersiedelte.
Mitte der 80er kehrte er nach Kingston
zurück, arbeitete
für verschiedene Labels und veröffentlichte eine
Reihe von Singles. Darunter sein erster Hit "Cyaan Tek". 2011 ist das
Doppelalbum "Most
Wanted" + "In
Love With
Music" erschienen. Mit Touren in der Karibik, den USA, Europa
und
Afrika, kam er zu internationaler Anerkennung. Sein aktuellstes Werk
ist das beim Label Wild Pitch Music Prod. veröffentlicht
2016er "I&I Culture", das über Soulfire
Artists in Deutschland vertrieben wird.
Live Video:
Utan Green & The Evolution - 2/2 - Heading To The Top
Nun
wieder Rechtsschwenk zur Hauptbühne, auf der dieses Mal keine
Umbauarbeiten erforderlich waren, da erneut die Fireman Crew
für Everton Blender als Backing Band spielen wird. Den
Sänger haben wir zuletzt vor 12 Jahren auf der Bühne
gesehen. Das war noch beim Jamaican Reggae Festival und Kingsfield in
Höchstenbach, dessen Betreiber Jürgen Gilles und
Patrick Merchant, inklusive Festival, leider nicht mehr für
die Szene zur Verfügung stehen. Seit dieser Zeit sind
Everton´s Dreadlocks von den Schultern
bis zum Boden gewachsen. Nach 12 Jahren Blender-Entzug sind
wir äußerst gespannt auf die Show.
Live Video:
Everton Blender - 1/5 - Bring Di Kutchie + Nobody No Business
Everton Blender tritt in einem ockerfarbenen Anzug und dazu passenden
Hemd auf. Auffällig sind weiterhin eine fette Silberkette und
an
jedem Finger beider Hände ein dicker Ring, manchmal auch zwei.
Nur
die Daumen hat er nicht besetzt. Dabei durfte sich die rechte
Hand
mit Gold und die linke mit Silber schmücken.
Live Video:
Everton Blender - 2/5 - Coming Harder + Bob Marley + World Corruption
Everton Dennis Williams, alias Everton Blender, wurde am 21. November
1954 im Parish Clarendon von Jamaica geboren. Aufgewachsen ist er
allerdings im Bereich der Maxfield Avenue von Kingston 13. Er arbeitete
als Maler, Bauarbeiter und Dekorateur, erkannte jedoch bald, dass die
starken Chemikalien, mit denen er arbeitete, weder seiner Stimme noch
seiner Gesundheit im Allgemeinen zuträglich waren. So
entschloss er sich eine Gesangskarriere zu verfolgen. Diese begann er
in den späten 70ern als Babbaru
mit Dennis Brown Cover Songs während eines Talentwettbewerbs
im
Kingstoner Bohemia Club. Im zweiten Versuch konnte er den Wettbewerb
für sich entscheiden. In der Folge trat er mit
Soundsystems wie Destiny
Outernational, Master Voice oder Santex auf und
veröffentlichte mehrere Singles. Darunter auch "Where
Is Love" in 1979 und "Ba Ba Black Sheep" in 1985.
Live Video:
Everton Blender - 3/5 - Ghetto People Song
Leider stellte sich
kein kommerzieller Erfolg ein und er ging als Maler ins
Handwerksgeschäft zurück.
Während dieser Zeit lernte er 1980 Phyllis Thompson kennen,
die später
seine Ehefrau wurde. Er zog wieder nach Clarendon und bekam
mit
Phyllis im Jahr 1985 die Tochter Isha. Isha Blender hat seit 2016
inzwischen
selbst einige Singles veröffentlicht. Anfang der 90er
startete Everton einen zweiten Versuch in der Musik
Fuß zu fassen, nach dem ihn Garnett Silk beim
Plattenproduzenten
Richard Bell vorstellte. Dieser nahm ihn schließlich bei
seinem Star Trail Label unter Vertrag und führte ihn
letztendlich auch zum Erfolg. Seine Single "We No Just A Come" wurde in
Jamaica sein erster großer Hit. Schließlich
erlangte er auch internationalen Erfolg und sein 1994er Debut Album
"Lift Up Your Head" erreichte in Großbritannien Platz 4 der
Black Echoes Music Charts. Der Titelsong des Albums wurde für
den Jamaican Music Award nominiert. Ja und der Rest ist Geschichte.
Zahlreiche Singles und weitere Alben folgten. Hits wie "World
Corruption", "Blend Dem", "Ghetto People Song", "We No Fear", Slick Me
Slick" und viele andere sind unvergessen. Besonders sei in diesem
Zusammenhang das 1999er Album "Roostman
Credential" empfohlen. Sein
bisher letztes Album sollte das 2014er "Where Is The Love" sein.
Special Guest Darrio bei Everton Blender, zu hören unter
anderem auch mit "Time Will Tell" auf dem B.U
Riddim von der Stargate Backing Band, der als One-Riddim
Album am 13.09.2019 veröffentlicht wird.
Live Video:
Everton Blender - 4/5 - The Man + Piece Of The Blender + Blen Dem
Die Show von Everton Blender und der Fireman Crew lässt kaum
Wünsche offen, ... außer "We No Fear"
hätten wir schon noch gerne gehört. Everton ist in
bester Verfassung und lässt sich auch vom
Bühnenmanagement für eine Verlängerung der
Show nicht lange bitten. Das bringt bei der Band etwas Verwirrung mit
sich, da sie ihr geplantes
Programm bereits komplett abgearbeitet und sogar weit
überschritten hat. So muss mit dem "World Jam Riddim"
improvisiert werden. Trotzdem ein schönes Ergebnis wie wir
finden!
Live Video:
Everton Blender - 5/5 - World Jam Riddim
Jetzt
ist aber endlich einmal Zeit für uns eine
längere Pause einzulegen. Dafür müssen wir
Mono und Nikitaman opfern. Hat es sie also schon wieder einmal
erwischt, denn schon 2011, als sie das letzte Mal hier waren, haben wir
die Segel wegen Regen gestrichen. Das deutschsprachige
Dancehall-Reggae-Duo mit Einflüssen aus HipHop, Pop und Punk,
wurde von Monika Jaksch und Nick Tilstra im Jahr 2004 ins
Leben gerufen. Sie sind besonders für sozialkritische
Texte und ausgefeilte Live-Shows bekannt.
Inzwischen sind sie nicht nur musikalisch, sondern auch offiziell ein
Paar, wie das Cover ihres 2018er Albums "Guten Morgen Es Brennt" sehr
deutlich zeigt.
Damit sind nun alle Spekulationen beendet, die in früheren
Jahren von den Fans schon öfter angestellt wurden.
Nach unserer Pause ist der Klosterpark in Nebel gehüllt. Mono
& Nikitaman haben wieder mit Pyrotechnik gearbeitet und ihrem
Albumcover nebst Titel etwas Nachdruck verliehen.
Bevor es wieder zu den Bühnen geht, wollen wir erst einmal
Junior Kelly besuchen.
Wir vermissen heute seine langjährige Managerin Sasha Lawla.
"Sie konnte leider nicht mitkommen. Sie hat einen Job in Jamaica
angenommen, wo sie nicht mehr so einfach weg kann.", erfahren wir von
Junior Kelly. Ein beständiger Job ist eben wichtiger als
unregelmäßige Auftritte oder Touren.
Bei der Gelegenheit treffen wir auch noch I-Wayne und Bushman. I-Wayne
war ja schon einmal in 2018 für das Reggae Jam vorgemerkt, was
dann aber nicht geklappt hatte.
Als wir mit Bushman sprechen und ihm ein paar Bilder von seinem letzten
Reggae Jam Auftritt übergeben, kommt Black Prophet hinzu.
Bushman
kennt ihn nicht und verfällt in einen lautstarken Disput.
Wobei
Black Prophet eigentlich eher in Fassungslosigkeit erstarrt. Es geht um
die Frage, ob Black Prophet sagen darf, dass er aus Ghana kommt.
Für Bushman gibt es keine unterschiedlichen afrikanischen
Nationalitäten. Für ihn sind alles Afrikaner. Black
Prophet
tut uns leid und wir haben Angst, dass wir ins Getriebe kommen. Aber
Bushman ist wie ausgewechselt als Black Prophet
eingeschüchtert
die Szene verlässt. Immer wieder schaut Bushman ganz intensiv
eines
unserer Fotos an und hat es vor sich an eine Flasche gelehnt. "Ich
denke das war deine Frau, als du das letzte Mal hier warst.", sage ich
ihm, weil es fast so aussieht, als wüsste er nicht wer das
ist.
"Ja sie ist es immer noch.", gibt er nachdenklich zurück und
starrt das Bild weiterhin schweigend an. "Ich musste sie in London
zurücklassen. Sie ist krank geworden.", ergänzt er
bedrückt,
macht ein
Foto mit dem Handy und schickt das Bild schon vorab zu seiner Frau.
Eigentlich
wollten wir ja noch wenigstens ein Stück von Jahbar I
erwischen, aber unser Treffen mit den Künstlern, die
außerordentlich gut für uns drauf sind, verschlingt
Minute um Minute. Als wir dann doch vor der Bühne eintreffen,
verklingen gerade die letzten Töne und Jahbar I ist
verschwunden. Einen Nachschlag gibt´s leider nicht mehr. Aber
das ist nicht ganz so schlimm, denn Jahbar I werden wir noch auf einem
seiner Folgetermine treffen. Jahbari Miller, alias Jahbar I, Sohn des
Firehouse Crew Drummers George Miller, werden wir zusammen mit Junior
Kelly und der Fireman Crew im YAAM Berlin sehen.
Nach
einer kurzen Pause, die man selbstverständlich der Fireman
Crew gönnen muss, geht es auf derselben Bühne mit
derselben Backing Band und Junior Kelly in die nächste Runde.
Das wird für die Fireman Crew der anstrengendste und letzte
Auftritt des Tages werden. Anstrengend deshalb, weil Junior Kelly stets
ein atemberaubendes Tempo hinlegt und einen Hit an den anderen
knüpft, ohne groß innezuhalten. Junior Kelly macht
keine Experimente um irgendwelche noch nicht bühnenerprobte
Songs auszutesten. Seine Show wird die pure Hitshow werden, wie wir auf
seiner Setlist schon jetzt erkennen können.
Live Video:
Junior Kelly - 1/4 - Hungry Days + Jah Nuh Dead + Blaze
Wie erwartet lässt der Smile Man fast keine Verschnaufpausen
für Musiker und Publikum zu. Das hat natürlich auch
den Nachteil, dass er den Jubel der Massive eher selten
genießen kann, denn die hat ja kaum Zeit dafür.
Für die Filmerei den richtigen Ein- und Ausstieg zu finden,
ist auch immer ein Gewissenskonflikt. Eigentlich hat man ja schon alles
mehrfach aufgenommen, aber man fühlt sich immer wieder
verleitet neu zu dokumentieren.
Live Video:
Junior Kelly - 2/4 - Corruption + Creator
Wie sicher schon jederman weiß, kommt Keith Morgan, alias
Junior Kelly von der schönen Insel Jamaica, wie schon so viele
Reggae
Artists vor ihm. Seine Debut Single "Over Her Body" geht bis
in das
Jahr 1985 zurück und sein internationaler Durchbruch
gelang im Jahr 1999 mit der Single "If Love So Nice", die sein erster
Nr. 1
Hit in Jamaica wurde. Danach ging es Schlag auf
Schlag und Junior Kelly gehörte bald zu den
besten Roots-Reggae-Artists der Insel. Mit zahlreichen Hits in
20 Jahren,
hat er sich inzwischen im Reggae ein
unvergängliches Denkmal gesetzt. Auf weitere biografische
Daten verzichten wir an dieser Stelle, denn über Junior Kelly
haben wir schon öfter auf dieser Seite berichtet. Zur Liste
der früheren Konzertberichte kommt ihr über diesen Link.
Live Video:
Junior Kelly - 3/4 - Black Am I + Boom Draw
Die Fireman Crew ist mit folgenden Musikern angetreten: Paul
"The Tall" Krackowizer
an den Drums, Felipe "Pipe" Ramos
am Bass, Mathias "Matzl" Schwendtner
an den Keys, und Lukas "Luky" Höfler an der Gitarre. Die Crew
hat es heute wirklich nicht leicht. Besonders Paul wirkt sichtlich
gestresst. Was man der Band bei Everton Blender wohl zu viel abverlangt
hat, will man nun an der gut durchgeplanten Hitshow von Junior Kelly
wieder abzwacken. Da legt Junior Kelly schon ein Eilzugtempo
sondergleichen
hin, kann
aber trotzdem nicht den Inhalt der Setlist voll umsetzen. Am Ende ist
dann gewaltiger Druck, es wird etwas minimiert und der Abschlusssong
"Love So Nice" eingekürzt. Da kann man schon einmal am
liebsten
die Sticks in die Ecke werfen. ;-)
Aber was will man machen, das Bühnenmanagement muss ja
schließlich den gesamten Zeitplan im Auge behalten.
Die Band
muss sich deshalb keine Sorgen machen. Es war trotzdem eine geniale
Show.
Live Video:
Junior Kelly - 4/4 - Receive
Weiter
geht es mit Bushman auf der Special Stage. Es ist tatsächlich
schon wieder 9 Jahre her, als Bushman das letzte Mal auf dem Reggae Jam
war. An anderer Stelle haben wir ihn seitdem leider auch
nicht
mehr gesehen. 9 Jahre ist eine lange Zeit, da kann musikalisch echt
viel bei einem Künstler passieren. Damals war gerade noch sein
2008er Longplayer "Get In Your Mind" aktuell. 2011 wurde "Bushman
Sings The Bush Doctor: A Tribute To Peter Tosh" veröffentlicht
und
voriges Jahr folgte das Album "Conquering Lion". Also hat sich im
Vergleich zu früheren Jahren noch nicht so viel getan.
Dwight Duncan, alias Bushman, wurde 1973 bei Morant Bay, im Parish St.
Thomas von Jamaika
geboren und begann bereits während der Schulzeit seine
musikalische Laufbahn. Er besuchte die Lysson All Age School, wo schon
sein Musiklehrer sein musikalisches Potential erkannte und ihn
förderte. Als er später die Yallahs High School
besuchte, wurde er Mitglied des Schulchores, spielte im Yallahs Drum
Core die Bassorgel und nahm an zahlreichen Schulkonzerten teil. Daneben
wurde er Mitglied im Chor der New Testament Church of God und bekam
dort den Namen Ark Angel. Wie bei so vielen anderen Artists, war
also auch bei ihm Schulchor, Schulband, Kirchenchor usw., das
frühe
Fundament
seiner nachfolgenden Karriere.
Als Teenager arbeitete er dann als Selektor unter dem Namen Junior
Melody (manchmal Junior Buckley) für das Black Star Line
Soundsystem und nahm an mehreren Gesangswettbewerben und Talentsuchen
in und um St. Thomas teil. Als Junior Melody gewann er bald eine
große lokale Fangemeinde und begann Dubplates für
verschiedene lokale Soundsystems wie Lee's Unlimited, Mello
Construction, King Majesty und andere einzusingen. Im Ergebnis dessen
wurde er von seiner Fangemeinde ermutigt nach Kingston zu gehen und
weiter an seiner musikalischen Laufbahn zu arbeiten.
Dort traf er bei einem Fußballspiel zufällig Clevie
Browne und Wycliffe Johnson (Steely & Clevie), die ihn in ihr
Kingstoner Studio 2000 einluden, nachdem sie von ihm erfuhren das er
Sänger sei. Dort konnte er schließlich seine ersten
Songs "Grow Your Natty" und "Call The Hearse" aufnehmen.
Später folgte "Rude Boy Life". Auf Anraten von Steely
änderte Dwight Duncan seinen Künstlernamen Junior
Melody in Bushman um. Mit dem Namen war er anfangs gar nicht zufrieden
und empfand ihn herabwürdigend, bis er erfuhr dass dieser Name
in Afrika Medizinmann bedeutet. 1997 veröffentlichte er sein
Debütalbum "Nyah Man Chant" bei Greensleeves in UK und VP
Records in den USA, für das er sehr gute Kritiken bekam. Ja
und der Rest ist Geschichte. Zwei Jahre später folgte sein
Zweitling "Total Commitment" und dann jeweils binnen Jahresfrist 5
weitere Alben. Nach vierjähriger Pause geht es dann in 2008
mit "Get In Your Mind" weiter und wir sind wieder bei unseren
einleitenden Worten angekommen.
Live Video:
Bushman - Conquering Lion + Hear Wah Mi Ah Seh + Cannabis + Bush Doctor
Den
größten Einfluss auf seine musikalische
Entwicklung hatten laut Bushman, Artists wie Bob Marley, Dennis Brown
und Luciano. Wobei Luciano wohl den größten Einfluss
hatte. Das hat sich offenbar sogar auf seine Stimme ausgewirkt, die oft
Luciano wie zum Verwechseln ähnlich klingt.
Darüber
hinaus kann
er sich natürlich auch wie Peter Tosh anhören, was
seine
2011er Scheibe "Sings The Bush Doctor" und sein heutiger Auftritt
eindrucksvoll unter Beweis
stellen. Dazu gehören Songs wie "Bush Doctor" und
"Igziabeher". Allerdings hat die Peter Tosh Tribute Scheibe noch viel
mehr zu bieten. Da bleibt euch nur übrig die CD zu kaufen,
denn Bushman ist ja immer noch Bushman und muss natürlich
seinen eigenen Songs den Vorzug auf der Bühne geben.
Nach
Bushman gibt´s keinen Bühnenwechsel, denn seine
Backing Band wird auch I-Wayne unterstützen. Unser letztes
Zusammentreffen mit I-Wayne liegt nicht ganz so lange zurück
wie bei Bushman, dennoch sind das auch schon wieder 7 Jahre geworden.
Aber auch bei I-Wayne hat sich in der Zeit nicht allzu viel Neues
ergeben. Seine Discography bezüglich neu
veröffentlichter Alben ist nach wie vor auf demselben Stand.
Sein 2011er "Life Teaching" ist immer noch der letzte Longplayer des
Künstlers.
Live Video:
I-Wayne - 1/3 - Seeking Souls + Know Dem Self
Cliffroy Taylor, alias I-Wayne, wurde in Portmore (südwestlich
von Kingston) am 01.01.1980 oder schon am 13.09.1975 geboren. Da sind
sich die Verfasser verschiedener Biografien noch nicht ganz einig
geworden
und I-Wayne selbst tut bisher leider nicht viel dazu diesen Widerspruch
auszuräumen. In seiner offiziellen Bio lässt er den
Geburtstag gleich ganz weg. Allerdings findet man die Aussage, dass er
bei Veröffentlichung der Single "Can´t Satisfy Her"
schon 28
war und das war im Sommer 2004. Somit deutet eigentlich alles auf das
Geburtsjahr 1975 hin.
Was bringt eigentlich diese Position, im Unterschied dazu, wenn man vor
der Bühne steht?
Live Video:
I-Wayne - 2/3 - Touch Her Softly + Girl I Love You + Lava Ground
Aufgewachsen ist I-Wayne bei seiner Tante
und ihrem Ehemann Ansel
Collins.
Von daher war sein musikalischer Weg eigentlich
schon vorbestimmt. Seit seinem siebenten Lebensjahr begann er sich
schon intensiv mit Musik zu befassen. Während seiner Zeit an
der Greater Portmore High School schloss er sich der Gruppe Vibes
Machine an, die bei Afterwork-Parties in bekannten Clubs wie Cactus und
Asylum auftrat. Eines Nachts kamen seine Bandkollegen zu spät
und
I-Wayne musste allein auftreten. Die Resonanz des Publikums war enorm
gut, was I-Wayne ermutigte an einer Solokarriere zu arbeiten. Im Sommer
2004 veröffentlichte er seine Single "Can´t Satisfy
Her",
die ein großer Hit wurde. Es soll der erste Roots-Reggae-Song
gewesen sein, der in der Playlist HOT 97 gelaufen ist, eine New Yorker
Radioplattform die eigentlich auf HipHop spezialisiert ist. Der Song
setzte sich im Anschluss auf verschiedenen Plattformen durch und
verbrachte über 22 Wochen in der Billboard Hip Hop / R
& B Hot
100-Charts. Während dieser Zeit bekam er im November 2004
einen
Vertrag bei VP Records und konnte dort im Folgejahr sein Debutalbum
"Lava Ground" veröffentlichen. 2007 und 2011 folgten "Book Of
Life" und "Life Teachings", beide wiederum bei VP Records.
Live Video:
I-Wayne - 3/3 - Can´t Satisfy Her
Somit ist auch die vorletzte Show des Abends beendet und der mit
zahlreichen Dreizacks (Trishula)
des Hindugottes Shiva dekorierte I-Wayne verlässt die
Bühne.
In wenigen Minuten geht es gleich auf der Main Stage
weiter.
Kommen
wir nun zum Finale des heutigen Festivalprogramms, das heute
von Morgan Heritage präsentiert wird. Nach
zwei Grammy Awards in 2016 und 2018, für das beste Reggae
Album,
einmal für ihren 2015er Longplayer "Strictly Roots" und einmal
für ihren 2017er Longplayer "Avrakedabra", legten die
Morgan-Brüder erst gestern mit "Loyalty" ihr
nächstes
Werk vor (Cover rechts). Veröffentlicht wurde die Scheibe
natürlich
auf
ihrem eigenem Label CTBC Music Group, welches mit dem Intro "CTBC
Radio" gleich noch einmal auf sich aufmerksam macht.
Live Video:
Morgan Heritage - 1/3 - Don´t Haffi Dread + Can´t
Get We Out
+ Inna Dem
Ting Deh
Auf dem neuen Alben sind Gäste wie Jeff Koinange, Patoranking,
Midian, Diamond
Platnumz
& Stonebwoy, Iration & Pepper, J. Chameleone, Kojo
Antwi,
Samini und Esh Morgan, dem Sohn von Mojo Morgan, zu hören. Es
sollte uns wundern, wenn es Esh Morgen heute nicht zu sehen gibt,
der nun nach Gramps Sohn Jemere ebenfalls die Förderung der
Morgan
Brüder ganz gut gebrauchen kann.
Live Video:
Morgan Heritage - 2/3 - Liberation + Jah Jah City + ... + Try Jah Love
(Jemere)
Morgan Heritage sind normaler Weise 5 (heute nur 3) der 29 Kinder, des
im Jahre 1965 nach New York
ausgewanderten Denroy Morgan. Una und
Lukes fehlen, wie schon so oft bei den Konzerten der letzten Jahre, die
wir von Morgan Heritage gesehen haben. Una und Lukes stehen zwar noch
im Bandprofil, aber auf allen offiziellen Tourpostern sind sie schon
lange nicht mehr mit abgebildet. Auf den letzten drei Albumcovern hat
man gleich ganz auf Bilder der Bandmitglieder verzichtet. Wenn sich da
nicht eine schleichende Reduzierung der Royal Family Of Reggae
andeutet. Am Hörgenuss sind allerdings bis heute keinerlei
Abstriche zu verzeichnen und die Band wird allen Erwartungen gerecht,
wie man sie an einen zweifachen Grammy-Gewinner stellen darf. Wobei man
sich eigentlich an den Grammy-Verleihungen überhaupt nicht
wirklich orientieren kann. Zu oft gingen die Verleihungen auch schon
völlig fehl, was man bei Morgan Heritage aber nicht sagen kann.
Live Video:
Jemere Morgan - Troddin
Wie erwartet, bekommen Jemere und Esh bei der Show ihrer
Väter und Onkels die Gelegenheit ihren Anteil beizusteuern.
Jemere ist ja schon seit vielen Jahren dabei und hat seine
Fähigkeiten bereits mehrfach unter Beweis gestellt, aber Esh
erleben wir heute zum ersten Mal auf der Bühne.
Nach der etwas ruhigeren Einlage von Esh Morgan, geht es im gewohnten
gehaltvollen Sound von Morgan Heritage in den letzten Teil der Show.
Mit ihrer langen Zugabe zum Finale des Abends ziehen sie noch einmal
alle Register und dürften damit auch den letzten Zweifler auf
dem Platz überzeugt haben, wer aktuell die Royal Family Of
Reggae ist.
Das war nicht immer so, aber heute war wieder einmal alles so wie es
sein sollte. Leider zieht meine Technik schon vor der Band den
Schlussstrich, und die "Reggae Night" ist schneller zu Ende als gedacht.
Live Video:
Morgan Heritage - 3/3 - ... +++ Selah + Reggae Night
Wer mehr zu Morgan Heritage erfahren möchte, kann sich noch
weitere Konzertberichte auf reggaestory.de ansehen, deren Links am Ende
dieser Seite
aufgelistet sind. Darin sind auch ausführliche biografische
Angaben zu finden, die wir zuletzt im vorigen Jahr zusammengefasst
haben. Auf eine Wiederholung haben wir deshalb an dieser Stelle
verzichtet.
Machen wir uns für heute ohne weitere Umwege und Termine auf
den Heimweg und versuchen noch ein paar Stunden Schlaf zu finden, bevor
es im Klosterpark wieder zur Sache geht. Das wird wieder nicht einfach
werden, mit den vielen Eindrücken des Tages, die im
Kopf herumschwirren.
Dann tschüss, bis "morgen" zum leider schon letzten Tag des
diesjährigen Festivals.
Copyright:
www.reggaestory.de
Text und Videos: Peter Joachim
Fotos: Marion und Peter Joachim
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