Ein paar Monate ist es schon her, als ich Ruff
Scott kennenlernte und wir uns über einen Beitrag bei
reggaestory.de verständigten. „Roots and
Culture“ heißt das aktuelle Album von ihm und kam
schon letztes Jahr bei dem im Jahr 2010 gegründeten Label Cool
Breeze Records heraus.
Roots and Culture nimmt den Zuhörer mit auf eine Reise durch
verschiedene Spielarten des Reggae und der karibischen Musik, wie
Roots, Dancehall, Soca, Ska und andere.
Die 18 Tracks des Albums wurden vom weltbekannten
Julien
C. Paul komponiert und produziert. Weiterhin wirkten
ausgezeichnete Musiker wie Fred McCondichie und Hiroyuki Matsuura an
den Drums, Aya
Kato an den Keyboards, Sherrad Harris an der Gitarre
und Julien C. Paul am Bass mit. Für den Backgroundgesang war
Empress Idama zuständig.
Offizielles
Video: Tell
Dem Fi Gwaan
Inzwischen habe ich Ruff Scott´s Album mehrfach rauf und
runter gehört, kann mich aber immer noch nicht entscheiden, in
welche meiner persönlichen Schubladen es einzuordnen ist.
Während der Titelsong „Roots and Culture“
vielversprechend die musikalische Reise eröffnet,
fühle ich mich bei einigen der nachfolgenden Stücke
ein wenig gestresst und hektisch vorangetrieben. Das perfekte
„Roots-Feeling“ will sich anfangs nicht so recht
bei mir entwickeln. Erst nach mehrmaligem Anhören
kristallisieren sich einige sehr gute Titel mit Wiedererkennungswert
heraus.
Der bessere Sound des Albums liegt, von wenigen Ausnahmen abgesehen,
ganz klar in der zweiten Hälfte der Tracklist. Stücke
wie „Action“, „Food
Consumption“, „Blaze Up“,
„Zoom“ und „Miss Fantastic“
zeichnen eine positive Steigerung in Sachen Roots ab. Leider geht es
mit „She“ wieder ein paar Gänge
zurück, bevor man mit „Tell Her Again“,
dem letzten Stück des Albums, wieder aus dem Feeling gerissen
und unter Stress gesetzt wird. Für den Abschluss ist das
sicher etwas unglücklich gewählt.
Trotzdem ist das Album insgesamt betrachtet ein gelungenes Werk, auch
wenn es keinen Superhit abliefert. Aber lasst euch nur nicht
verunsichern. Alles ist wie immer Geschmackssache.
Deshalb bildet euch unbedingt selbst ein Urteil. Ruff Scott ist allemal
die Reise wert.
Wer ist Ruff
Scott?
Mr. Reality, wie Ruff Scott auch genant wird, ist in Manchester,
Jamaica, geboren. Als er 7 Jahre alt war, zog er mit seiner Familie
nach Brooklyn (New York) in die USA. Schon in jungen Jahren wurde er
von der Musik inspiriert, war mit 14 bereits ein aufstrebender DJ und
schrieb seine eigenen Lyrics. Seine realistischen Texte, die alles
immer genau auf den Punkt trafen, brachten ihm den Spitznamen
„Mista Reality“ ein. 1991 veröffentlichte
Ruff Scott seine erste Single „Riot“. Weitere
Singles folgten. Die bekanntesten von ihnen waren „Spiders
Web“ (1995) und die internationale Veröffentlichung
„What Goes Around“ (1998) auf Easy
Star Records. Im Jahr 2001 kam schließlich sein
Debutalbum „Pray To Him“ heraus.
Bild 1: Single "What Goes Around" Bild 2: Diverse Artists mit Ruff Scott
"Easy Star Volume One" Bild 3: Debutalbum "Pray To Him"
Ruff Scott stand bereits mit vielen der größten
Reggae Stars zusammen auf der Bühne. Artists wie Yellowman,
Dennis Brown, Marcia Griffiths, Sugar Minott, The Easy All Stars,
Frankie Paul, Beenie Man, Super Cat, Bounty Killer, Ken Boothe und
U-Roy sollen dabei nur auszugsweise genannt sein.
Offizielles
Video:
Ossie Dellimore feat. Ruff Scott – Reggae Music
In den Jahren 2010-2011 trat Ruff Scott unter anderem auf dem Bob Fest (Hawaii),
dem Sierra Nevada Music Festival (California), dem Hemp Fest (Seattle,
Washington), dem Chang
Pai Reggae International Music Festival (Thailand)
und dem Blackwater Music Festival (Live Oak, Florida) auf.
Mit der Präsentation seines aktuellen Albums „Roots
and Culture“ wird sich die Liste der Festivals sicherlich
noch weiter ausdehnen. Hoffen wir, dass bis zur
Veröffentlichung seines nächsten Albums nicht wieder
erst 10 Jahre vergehen müssen und er demnächst einmal
hierzulande zu sehen ist.
Aber lassen wir Ruff Scott einmal selbst zu Wort kommen:
Video: Ruff Scott stellt sich vor.
28.09.2011 – Cool Breeze Records