Imprint Contact
 
JAMAICA EINMAL ANDERS

Teil 8
25.07.2008 – Port Antonio – Junior Murvin – Navy Island


Hermans House In der Nacht werden wir immer wieder vom Gebell unserer Grundstücksbewacher geweckt. Wir haben die Fenster offen, damit in der Nacht ein wenig Abkühlung in das Haus kommt. Recht wohl ist uns nicht dabei. Außer dem Baumfroschkonzert und dem Meeresrauschen können wir aber nicht das Geringste erlauschen. Zu sehen ist sowieso fast nichts. Was die Hunde nur haben? Irgendetwas muss am Strand zu Gange sein.
Am Morgen sehen wir dann die Lösung des Rätsels. Im grauen Kies des Strandes sind ganz deutlich die Spuren einer großen Schildkröte zu sehen, die offenbar zur Eiablage hier hoch gekommen ist. Schade, wenn man das geahnt hätte, hätten wir uns das natürlich angesehen.

Schildkrötenspuren in St. Margaret´s Bay

Heute laufen wir mal den Strand in Westrichtung bis zum Kap, so lange die Sonne noch nicht zu hoch steht. Für Jogger ist das hier natürlich nichts – sind wir auch nicht. Die Kiesel erschweren mächtig das Vorwärtskommen und die steil abfallende Wasserkante tut ihr Übriges. Badestellen gibt es aber trotzdem ab und zu, die allerdings sorgfältig ausgewählt sein müssen, wenn man nicht zu große Steine haben will. Ruhiges Wasser gibt es hier auch nicht. Am Kap und dahinter wird das Wasser dann ruhig. Allerdings muss man hier auf die vorhandenen Riffe achten. Als wir wieder am Guesthouse eintreffen, begrüßt Peter gerade ganz verschlafen den neuen Morgen. Als wir ihm dann die Schildkrötenspuren zeigen, ist er allerdings gleich hellwach und macht sich an die Arbeit die Spuren zu beseitigen. „Schildkröten kommen hier immer wieder mal zur Eiablage. Wenn man die Spuren nicht beseitigt, wird es keine neuen Schildkröten mehr geben. Es gibt Leute hier, die suchen den Strand danach ab und lassen nichts davon übrig.“, erzählt er uns. Menschliche Fußspuren konnten wir aber noch nicht entdecken. Vielleicht haben ja die Schildkröten dieses Mal eine Chance. Heute wollen wir nicht so viel unternehmen und gemeinsam mit Peter nach Port Antonio fahren. Auf den Plan haben wir allerdings den Besuch von Junior Murvin gesetzt, der in Port Antonio wohnt und jedem Reggaefan mit seinem Superhit „Police And Thieves“ hinreichend bekannt sein dürfte.
Zuerst besuchen wir allerdings Peters Cousin Dane, der sich Crawfi D nennt und sein Haus auf den alten stillgelegten Bahngleisen, unmittelbar an der Küstenstraße A4, errichtet hat. Erlaubt ist das zwar nicht, aber interessieren tut das nicht wirklich irgendjemand.

Bei Crawfi D in St. Margaret´s Bay

Bis dort hin können wir noch zu Fuß gehen. Es ist nicht allzu weit. Crawfi D hat persönliche Kontakte zu Junior Murvin, da er hier im Umfeld für diverse Sounds auch Dubplate-Sessions mit verschiedenen Reggae-Artists organisiert. Crawfi D hat Junior Murvins Nummer im Handy und ruft ihn gleich an. Der ist recht aufgeschlossen und gibt seine Adresse mit der Wegbeschreibung durch. Wir können gerne kommen. Fanbesuche aus Germany gibt es auch nicht alle Tage.
Wir laufen weiter in Richtung Port Antonio, bis das passende Route-Taxi unseren Weg kreuzt. Nach Port Antonio sollen es ungefähr 10 Kilometer von hier aus sein, zumindest nach der Karte. Allerdings kommt uns die Fahrt immer doppelt so lange vor. Schuld daran sind sicher die gegenwärtigen katastrophalen Straßenverhältnisse, die uns schon bei der Herfahrt ständig in Bewegung gehalten haben.

Kein Verlass auf grüne Ampeln!

Kein Verlass auf grüne Ampeln!

Das Taxi kostet 360 Jays, wobei wir wieder einmal 90 Jays als „Beschisszuschlag“ abschreiben können, da wir auf 500 Jays nur 50 herausbekommen haben. Man sollte eben gar nicht erst aussteigen bevor das Wechselgeld gezählt ist. Aber naja, so viel war es ja zum Glück nicht. In Port Antonio versorgen wir uns erst einmal mit frischen Jays und Getränken. Heute habe ich aber an den Pass gedacht, der zum Geldwechsel hier normaler Weise nötig ist.

Port Antonio Port Antonio

Port Antonio Port Antonio

Port Antonio Port Antonio

Port Antonio Port Antonio

Danach gehen wir auf die Suche nach Junior Murvins Haus. Es ist nicht sehr weit vom Zentrum entfernt. Junior Murvin hat sich einen Stuhl auf seiner Veranda zurechtgerückt, schaut entspannt die Straße hinunter und hat uns eher entdeckt, bevor wir uns sicher sind, das richtige Haus gefunden zu haben. Junior Murvin ist sehr ruhig und zurückhaltend und hört sich erst einmal unsere Erzählung an, wer wir sind und was wir bisher hier so gemacht haben. Peter erzählt ihm dann noch die Storys von Kingston mit den erlebten Betrügereien und Junior Murvin schüttelt schmunzelnd mit dem Kopf.

Junior Murvin Junior Murvin

Signierte Album-Kopie Album Cover "Police & Thieves"Album Cover "Muggers In The Street"Album Cover "Inna De Yard"

Bild 3: Signierte Album-Kopie
Bild 4: Album Cover "Police & Thieves"
Bild 5: Album Cover "Muggers In The Street"

Bild 6: Album Cover "Inna De Yard"

Inzwischen ist sein Sohn Ethan hinzugekommen, der zusammen mit Peter in der Schule war. Er bringt eine gebrannte Scheibe vom Album „Police And Thieves“ für uns, welche Junior Murvin signiert und uns schenkt. Ethan hätte uns bald noch das Originalcover dazu gegeben. Junior Murvin muss ihn bremsen. „Nein das ist mein letztes Cover!“, gibt er ihm zu verstehen. Er erzählt uns von seinem letzten Album „Muggers In The Street“ welches bei Greensleeves in 2007 erschienen ist und eine teilweise Überarbeitung von „Police And Thieves“ darstellt. Ebenfalls 2007 ist bei Makasound ein Album in der „Inna De Yard“ Reihe herausgekommen, was fast ohne Instrumente auskommt. Ein neues Album ist in Vorbereitung und soll 2009 herauskommen. Er hat dort unter Anderem mit Mikey Dread zusammengearbeitet, der inzwischen leider verstorben ist. Wir fragen Junior Murvin wie er zu seiner außergewöhnlichen Stimme gekommen ist. „Die Stimme ist nicht antrainiert! Sie ist mir angeboren.“, erzählt er uns. Er zeigt auf Kopf, Brust und Bauch und trägt so Einiges über die Art und Weise der Stimmbildung vor. Von der Straße aus verfolgt inzwischen ein älterer gelbbärtiger Rasta unser Gespräch mit Junior Murvin und tritt heran. Wir erfahren, dass Al Young vor vielen Jahren eine große Chance vertan hat. Coxsone Dodd hatte speziell für ihn einen Riddim gebastelt. Sein Voicing passte aber nicht so recht dazu. Al Young sollte noch etwas daran arbeiten und sich was anderes dazu einfallen lassen. Er schlug das Angebot aber in den Wind und ist wegen einer günstigen Grundstücksangelegenheit von Kingston nach Port Antonio gegangen und nicht mehr zurückgekehrt. „Coxsone Dodd hat dann den Riddim für andere Artists genommen und ist damit groß herausgekommen!“, meint Al Young. Es geht um den Riddim „Death In The Arena“, den man inzwischen bei vielen Artists hören kann. Junior Murvin erzählt, dass Al Young (Alston Young), wegen dieser vergebenen Chance nahezu verrückt im Kopf geworden ist. Er kann das nicht vergessen und redet jeden Tag von nichts Anderem und kann seit vielen Jahren fast nicht mehr schlafen. Er will nun am liebsten den Riddim nachbasteln lassen, kann aber das Geld für die Musiker und das Studio nicht aufbringen. Er gibt die Idee trotzdem nicht auf und Junior Murvin macht einen etwas genervten Eindruck und schaut gequält zur Seite. Wie oft mag er das wohl schon gehört haben. Eine Aufnahme von sich trägt Al Young wie ein Heiligtum ständig bei sich. Er zeigt uns stolz die Single, die den Namen „Full Moon“ trägt und neben der Reggae-Version noch eine Dub-Version enthält. 

Alston Young und Junior Murvin an Junior Murvins Haus

Autograph Alston Young

Alston Young

Dann kommen wir mit Junior Murvin noch zu Michael Rose seinem neuen Hit „Shoot Out“ ins Gespräch. Dieses Stück basiert nach dessen Aussage auf seinem Hit „Police And Thieves“, der hier neu verarbeitet worden ist. Mit Michael Rose hat er aber deswegen keinen Stress, sagt er zu uns. Für uns ist musikalisch betrachtet auch kaum mehr was davon zu erkennen. Klingt jetzt fast wie Dancehall. Inzwischen sind auf diesen neuen Style schon einige andere Artists aufgesprungen und Michael Rose sieht es selbst als völlig neue und höhere Ebene und möchte dieses Stück keineswegs als Dancehall verstanden wissen.
Nun haben wir aber Junior Murvin lange genug in Anspruch genommen, bedanken uns noch einmal dafür, dass er uns empfangen hat und verabschieden uns. „Wenn ich mal bei euch auf Tour bin, seid ihr herzlich eingeladen. Dann kommt ihr mich Backstage besuchen!“, gibt er uns noch mit auf den Weg. „Wir werden es versuchen, wenn man uns rein lässt.“, sage ich. „Zeigt nur die Bilder von heute und es wird klappen!“, meint er dazu. Junior Murvin winkt noch kurz, bleibt aber weiterhin auf seiner Veranda sitzen, bis sich sein Yard für uns in der Ferne verliert.

Junior Murvin Junior Murvins Haus

Bild rechts: Junior Murvins Haus

Port Antonio

Wir begeben uns wieder zurück ins Zentrum von Port Antonio, kommen vorbei am ehemaligen Court House, wo sich inzwischen eine Bank eingerichtet hat und am Einkaufszentrum Fort George, welches gerade umgebaut und seines vielfältigen Fassadenschmuckes beraubt wird.

Ehemaliges Court House Ehemaliges Court House

Umstrittenes Einkaufszentrum Fort George Umstrittenes Einkaufszentrum Fort George

Bild 1 + 2: Ehemaliges Court House
Bild 3 + 4:
Einkaufszentrum Fort George

Wir begeben uns auf die Halbinsel zwischen dem West und dem East Harbour. Hier soll es einen schönen Strand geben, der auch bald erreicht ist. Die Gegend ist ein wenig luxuriös und absolut sauber. Wir finden einen schönen gepflegten Rasen vor, beschattet mit einigen Palmen und anderen Bäumen. Das Meer ist ruhig und plätschert sanft an einem feinen Sandstrand aus. Direkt gegenüber befindet sich Navy Island, eine bewaldete und früher Privatinsel von Errol Flynn. Darauf befand sich einmal ein Hotel, was inzwischen aufgegeben und zur Ruine verkommen ist. „Du kannst dort hinüber schwimmen und dir alles ansehen!“ sagt Peter lachend und meint es wohl nicht ganz so ernst. Er verabschiedet sich erst einmal und verspricht am späten Nachmittag wieder vorbei zu kommen. Wir machen es uns derweil bequem, versuchen ein paar Red Stripes im Wasser etwas „abzukühlen“ und gehen baden. Vom östlichen Ende des Strandes aus kann man den Folly Point Leuchtturm sehen, der am Ostende der East Harbour Bucht errichtet worden ist. In der anderen Richtung hat man einen schönen Blick über den West Harbour und das hügelige Hinterland.

Strand in Port Antonio Port Antonio

Am Strand von Port Antonio Blick zu Navy Island

Blick zum Folly Point Leuchtturm Am Strand von Port Antonio

Da ich kein Freund vom langen Herumsitzen bin, überlege ich mir nun doch nach Navy Island herüber zu schwimmen. Sehr weit ist es ja nicht, schätzungsweise maximal 400 Meter. Bissige Fische wird es ja hoffentlich nicht hier geben. Also schwimme ich langsam hinüber und komme mir ziemlich ausgeliefert vor. Ein ungutes Gefühl bleibt eben trotzdem, auch wenn jedermann versichert, dass es keine Haie hier gibt. Als Landepunkt habe ich mir den Bootssteg auserkoren, der noch intakt aussieht und den ich nach schätzungsweise 15 Minuten erreicht habe. Offenbar gibt es ab und zu noch Besucher, die über die Insel streifen, allerdings mit dem Boot ankommen. Unmittelbar hinter dem Bootssteg beginnt der dichte Dschungel. Nur ein schmaler Trampelpfad ist zu erkennen. Jetzt könnte ich paar Schuhe und etwas Kleidung gebrauchen. Ich komme mir vor wie in Jurassic Park. Eine teilweise von Farnkraut und Schlingpflanzen eroberte Treppenanlage wird sichtbar. Ein Telefon als festen Dschungelbestandteil erkenne ich am Rande. Überall raschelt es laut und die Farnwedel zucken hin und her. Das werden wohl Ratten sein, die letzten zurückgelassenen Bewohner der Insel. Ich gehe die Stufen hinauf und komme zur Rezeption, deren Schild noch deutlich erkennbar ist. Auf dem Tresen liegt sogar noch ein modriges Telefonbuch, und ein Kartenleser mit der Aufschrift von American Express wartet vergeblich auf neue Nahrung. Echsen huschen auf den Holzbalken entlang und Termiten haben überall ihre Paläste als dicke bräunliche Gebilde in den Holzkonstruktionen eingebaut. Durch aufgedrückte Türen, durchgebrochene Decken und anderen Öffnungen quillt die unbändige Kraft des Dschungels hinein. Einen Weg in die zweite Etage gibt es von hier aus offenbar nicht. Ich muss wieder hinaus und finde an der Seite einen Trampelpfad, der mitten durch die lebenden Farnwedel führt. „Lasst mich ja in Ruhe ihr Ratten oder wer ihr sonst seid!“, rede ich vor mich hin. Oben das gleiche Bild wie unten. Wieder überall Termiten und jede Menge Echsen. Die Ratten bekomme ich zum Glück nicht zu Gesicht. Auf dem Tresen der Bar steht noch ein Whiskyglas, welches sicher bereits so einige Jahre unter Entzug leidet. Ein Raum der nach ehemaliger Küche aussieht, ist völlig mit Lianen überwuchert. Ich versuche auf die große Terrasse zu kommen, die ich schon vom Strand aus erkennen konnte. Ich muss aufpassen, dass ich nicht einen schnellen Weg nach unten finde. Der Holzboden ist äußerst löchrig und mit Vorsicht zu genießen. Ich stelle mich ans Geländer und winke zum Strand hinüber. Es sieht so aus, als hätte man mich tatsächlich entdeckt. Weitere Erkundungen auf der Insel erspare ich mir. Es gibt zwar noch einige verlockende schmale Trampelpfade, aber ich fühle mich entschieden zu dürftig bekleidet dafür. Da schwimme ich lieber wieder zurück.

Verfallenes Hotel auf Navy Island Am Strand von Port Antonio

Bild 1: Zoom sei Dank können wir bis zu mir nach Navy Island schauen

Ab 17:00 Uhr wird der Strand geschlossen. Die Besucher hier sind während unserem Aufenthalt an beiden Händen abzuzählen. Eigentlich erstaunlich, bei dieser Zentrumsnähe und dieser schönen Ecke. Inzwischen ist Peter wieder da und staunt nicht schlecht, als er erfährt, dass ich auf Navy Island war. Wir packen bald darauf unsere Sachen und begeben uns wieder in die Stadt. Auf dem Obstmarkt holen wir uns noch ein paar Früchte und decken uns im Supermarkt noch einmal mit frischen Getränken ein. Dann läuft uns Junior Murvin über den Weg, der uns im Vorbeigehen noch einmal freundlich die Hände schüttelt.
Bevor wir uns ein Taxi rufen, gehen wir noch einmal in eine „CD-Brennerei“, wo wir uns eine Scheibe von Alborosie und das aktuellste Material vom Michael Rose bestellen. Kein Problem, für 400 Jays je Silberling, will man die Sachen für uns zusammensuchen. Peter wird es später abholen. Alborosie ist auch in Port Antonio zu Hause. Peter ist mächtig erstaunt, als wir ihm seine Musik mit dem Handy vorspielen. „Das ist Alborosie, dass ist ja unglaublich!? Wow! Den sehe ich ständig hier in der Stadt rumlaufen. Bisher wusste ich nur, dass er ein Italiener ist, der auch Musik macht.“, stellt der verwundert fest. Zur Zeit ist Alborosie leider nicht hier, sonst hätten wir ihn auch besucht. Während wir hier sind, ist er gerade in Europa auf Tour, auch in Deutschland.
Kurz vor der Dämmerung treffen wir wieder in St. Margaret´s Bay ein. Peter hat uns zu sich eingeladen. Er wohnt hoch über St. Margeret´s Bay in den Bergen bei einem älteren Mann zur Miete. Der Weg zu ihm ist die absolute Schweißkur und noch dazu mit unseren vorher eingekauften Getränkereserven. Wir sind inzwischen so hoch, dass unter uns das Meer sichtbar geworden ist. Unser Weg ist übersät mit roten Samen, eine andere größere Sorte von John Crow Beads, die auch noch in unsere Taschen wandern. Endlich oben angekommen begrüßt uns ein sehr großes Haus mit beleuchtetem Aufweg, riesiger Terrasse und ein paar Hunde, die am Tor Wache halten. Der Besitzer muss früher gut verdient haben. Peter zeigt uns sein kleines Zimmer, welches ein eigenes kleines Bad hat. Die Decke ist mit Stoffen behangen und die Wände zieren Bilder aus dem Reggae Calendar (www.reggaephotocalendar.com), dessen Verkaufserlös den Kindern von Jamaica zu Gute kommt. Wir beschließen es uns auf der Terrasse bequem zu machen und uns von unseren Getränken zu entlasten. Unsere Red Stripes wandern also erst einmal in den Eisschrank. Inzwischen ist die Hitzewolke von unseren Köpfen wieder verschwunden. Aus dem Tal des Rio Grande weht eine angenehme Luft herauf. In der Ferne können wir auch dessen Flussmündung sehen. Der Strand, an dem unser Guesthouse steht, ist ebenfalls zu erkennen. „Abends haben wir immer solch schöne Luft hier oben, besser als am Meer. Nur der Weg hierher ist eben ganz schön krass.“, meint Peter lachend. Die Aussicht ist herrlich. Leider beginnen ein paar Bäume des Grundstücks langsam in dieses Bild hineinzuwachsen. Da wird wohl in naher Zukunft die Säge ran müssen, wenn man weiter dieses Blick genießen will. Inzwischen haben die Baumfrösche ihr Nachtkonzert begonnen und auf der Wiese vor der Terrasse hüpfen ein paar riesige Kröten herum, die schätzungsweise bis zu 20 cm groß sind. Als wir unsere Einkäufe entschieden reduziert haben, beschließen wir wieder in Richtung Spring Garden aufzubrechen. Jetzt geht es zum Glück bergab und die Luft ist nicht mehr so drückend. Überall ergeben sich interessante Einblicke in Hütten und Häuser, wir hören Musik und atmen den Geruch von Feuer und den verschiedensten Speisen ein. Nebenbei gibt´s von Peter zu einigen Leuten so manche Anekdote zu berichten. Er nimmt ein paar Abkürzungen und so sind wir schneller am Guesthouse, als wir vermutet haben. Alles ist finster. Bevena und ihre Tochter sind ausgeflogen, aber der Schlüssel ist zum Glück am vereinbarten Ort. Für einen Tag, an dem wir uns nichts weiter vorgenommen hatten, ist doch so allerhand passiert. Für Madlen und Peter ist der Tag allerdings noch nicht zu Ende. Zu später Stunde kommt ein Freund von Peter vorbei und entführt die Beiden zurück nach Port Antonio. Peter will Madlen das Nachtleben zeigen. „Passt auf euch auf!“, geben wir ihnen mit auf dem Weg. „No problem! Port Antonio ist die sicherste Ecke von Jamaica.“, gibt Peter lachend zurück.

Copyright: Text und Fotos by Reggaestory

Zurück
 
summerjamwerbung