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ETHIOPIA AGAIN

Ein Reisebericht - Teil 6
20.09.2015 – Shashemene - Gaysay Grassland - Bale Mountain National Park
(09.01.2008 nach dem äthiopischen Kalender)

Ethiopia Again Heute werden wir uns zirka 200 km in östliche Richtung begeben und am Abend Goba, am Rande des Bale Mountains National Park, erreichen. Unterwegs durchqueren wir das Gaysay Grassland und werden eine kurze Wanderung in einem kleinen Teil des Bale Mountains National Park unternehmen. Mit etwas Glück werden wir einige endemische Tierarten aufspüren.
Darunter zum Beispiel das Mountain Nyala und den Menelik Bushbuck. Heute steht also überwiegend Natur auf dem Programm.
Doch bevor es soweit ist, schreiten wir erst einmal zum Frühstück und zur Hotelerkundung.
Das Restaurant befindet sich in einem flachen Gebäudetrakt mit Innen- und Außenbereich. Wir sind wieder einmal so gut wie allein, vom Personal, dem Hotelgeier und dem Hotelraben mal abgesehen. ;-) Ja tatsächlich, man sieht öfter in verschiedenen Hotels zahme Raben oder Geier, die an eine Futterstelle gewöhnt worden sind und mit Resten aus der Küche "versorgt" werden.

Ethiopia - Shashemene - Haile Hotel

Ethiopia - Shashemene - Haile Hotel - Kappengeier Ethiopia - Shashemene - Haile Hotel - Erzrabe

Bild 600 - 603: Kappengeier (Hooded vulture) und Erzrabe warten auf die Fütterung

Aber keine Angst, im Hotel ist natürlich alles sauber und perfekt hergerichtet. Das Geflügel kommt garantiert nicht in die Küche oder das Restaurant. Die Futterstellen sind immer abseits in den Bäumen oder irgendwo im Hinterhof. Das Futter kann auch nicht von den Vögeln herumgeschleppt werden, da die abzuknabbernden großen Knochen fest auf Eisenhaken gespießt sind.

Ethiopia - Shashemene - Haile Hotel

Ethiopia - Shashemene - Haile Hotel

Bild 604 + 605: Blick in den Frühstücksraum des Haile Hotels

Ethiopia - Shashemene - Haile Hotel

Ethiopia - Shashemene - Haile Hotel

Ethiopia - Shashemene - Haile Hotel

Bild 606 - 608: Außenbereich des Restaurants mit Zugang zur Straße

Bis zur Abfahrt ist noch etwas Zeit und wir versuchen als erstes den höchsten Punkt des Hotels zu erreichen. Zur Straße gelegen befindet sich ein mehrstöckiges Gebäude, in dem der Fitness- und Wellnessbereich untergebracht ist. Praktischer Weise gibt es sogar einen teilweisen Umgang in der obersten Etage, von wo man eine gute Aussicht über Teile der Stadt hat. Ein Teil davon darf aber nur von Frauen betreten werden, damit die Damen beim Wellness nicht von unzüchtigen Blicken durch die Fenster gestört werden. ;-)

Ethiopia - Shashemene - Haile Hotel

Bild 609: Funktionsgebäude des Haile Hotels mit Umgang im letzten OG

Ethiopia - Shashemene - Haile Hotel

Ethiopia - Shashemene - Haile Hotel

Ethiopia - Shashemene - Haile Hotel

Ethiopia - Shashemene - Haile Hotel

Ethiopia - Shashemene - Haile Hotel

Bild 610 - 614: Ausblicke vom Gebäude des Bild 609

Lange wird es nicht mehr dauern, dann wird die Aussicht über die Stadt noch weiter eingeschränkt werden. Überall sieht man Baustellen, dessen Ergebnis die alte ortsübliche und niedrige Bebauung von Shashemene überragen wird.

Ethiopia - Shashemene - Haile Hotel

Ethiopia - Shashemene - Haile Hotel

Ethiopia - Shashemene - Haile Hotel

Bild 615 - 617: Ausblicke vom Gebäude des Bild 609

Schauen wir uns noch kurz das weitere Hotelgelände an. Außerhalb des Haupthauses gibt es noch eine reihenhausartige Bungalowbebauung mit Hotelzimmern, eine große Konferenzhalle, einen gepflegten Pool, einen Kinderspielplatz und vieles mehr.

Ethiopia - Shashemene - Haile Hotel

Ethiopia - Shashemene - Haile Hotel

Bild 618 + 619: Pool und Spielplatz des Haile Hotels

Eigentümer des Komplexes ist der bekannte Langstrecken- und Weltrekordläufer Haile Gebrselassie, der nicht nur dieses Hotel sein Eigen nennen kann. In der Lobby kann man sich in aller Ruhe über die sportliche Karriere des Mannes in einem dicken und reich bebilderten Wälzer informieren. Erfolgreiche äthiopische Sportler genießen einen hohen Status im Lande.

Haile Gebrselassie Haile Gebrselassie

Bild 620 + 621: Buch über Haile Gebrselassie, dem Hoteleigentümer

Ethiopia - Shashemene - Haile Hotel OAU

Bild 622 + 623: Moderne Kunst und Bild mit den Mitgliedern der OAU im Haile Hotel

Damit soll dem Hotelrundgang Genüge getan sein. Inzwischen ist es 8:30 Uhr geworden und unsere Abfahrtzeit herangerückt. Bevor wir Shashemene verlassen, wollen wir uns aber noch eine weitere Unterkunftsmöglichkeit ansehen. Wir wollen Ras Alex und seine Frau Sandrine besuchen, zwei französische Rastafari, die sich in Shashemene niedergelassen haben und eine Lodge betreiben.

Ethiopia - Shashemene - Zion Train Lodge

Bild 624: Wegweiser in Shashemene zur Zion Train Lodge

Ganz im Gegensatz zur Moderne des Haile Hotels ist man in der Zion Train Lodge im traditionellen Stil untergebracht und kann in die Welt der Rastafari eintauchen und am abendlichen Lagerfeuer dem Klang der Trommeln lauschen. Zum Abschluss des gestrigen Programms wäre man in der Zion Train Lodge natürlich deutlich besser und landestypischer aufgehoben gewesen. Da wir leider darauf verzichten mussten, ist wenigstens ein Informationsbesuch unabdingbar.

Ethiopia - Shashemene - Zion Train Lodge

Ethiopia - Shashemene - Zion Train Lodge

Ethiopia - Shashemene - Zion Train Lodge

Ethiopia - Shashemene - Zion Train Lodge

Ethiopia - Shashemene - Zion Train Lodge

Bild 625 - 629: Auf dem Gelände der Zion Train Lodge
Bild 625: Eingangstor 

Die Familie wohnt selbst mit auf dem Grundstück. Neben der Bewirtschaftung der Lodge halten sie noch ein paar Pferde, Schafe und Ziegen, bearbeiten einen Garten und stehen ihren Besuchern auch für Ausflüge mit ihrem Kleinbus zur Verfügung. Unterkünfte gibt es je nach Geschmack und passend für verschieden gefüllte Geldbörsen. Unabhängig davon sind die Preise für Essen und Trinken erfreulich günstig (Siehe hier). 

Ethiopia - Shashemene - Zion Train Lodge

Ethiopia - Shashemene - Zion Train Lodge Ethiopia - Shashemene - Zion Train Lodge

Ethiopia - Shashemene - Zion Train Lodge

Ethiopia - Shashemene - Zion Train Lodge Ethiopia - Shashemene - Zion Train Lodge

Bild 630 - 635: In der Zion Train Lodge und Eigentümer Ras Alex
Bild 635: Schmetterlingsfink (Red-cheeked cordon-bleu)

Ras Alex nennt sich auch gerne Haile Selassie, da er am selben Tag Geburtstag hat wie der letzte äthiopische Kaiser. Geboren ist er in Frankreich, seine Wurzeln liegen aber in der Karibik. Seine Mutter stammt aus Martinique und sein Vater aus Guadeloupe. Eine Zeit lang lebte Ras Alex auf Guadeloupe und hat dort für Touristen am Strand getrommelt. Heute ist er auch als Trommler und Sänger bei einheimischen Bands zu sehen. Sogar in Deutschland soll er schon mit aufgetreten sein. Und wer sich in Fragen der Kultur und Religion von Rastafari noch weiterbilden möchte, ist bei Ras Alex natürlich in den besten Händen.

Ethiopia - Shashemene - Zion Train Lodge Ethiopia - Shashemene - Zion Train Lodge - Ras Alex

Ethiopia - Shashemene - Zion Train Lodge Ethiopia - Shashemene - Zion Train Lodge

Bild 636 - 639: Der Kleinbus der Lodge, Ras Alex und das Wohnhaus der Familie

Neben Haile Seleassie und Empress Menen ist natürlich sämtliche Rasta-Symbolik allgegenwärtig auf dem Grundstück. Auch der Kleinbus ist unverkennbar ein Rastamobil von dessen Lack unter anderem Empress Menen und zahlreiche Engel der Debre Berhan Selassie Church von Gondar grüßen. Wer mit dem Bus einen Ausflug macht, steigt garantiert nicht in das falsche Gefährt ein. ;-)

Ethiopia - Shashemene - Zion Train Lodge

Ethiopia - Shashemene - Zion Train Lodge

Ethiopia - Shashemene - Zion Train Lodge

Ethiopia - Shashemene - Zion Train Lodge

Bild 640 - 643: Zion Train Lodge Shashemene - Gästezimmer + Imbiss

Wenn wir noch einmal nach Shashemene kommen sollten, werden wir uns garantiert in diesem gemütlichen und von Vogelgezwitscher erfüllten Umfeld einquartieren. Für alle Freunde von Rastafari, Reggae und traditioneller Lebensweise, ist diese Unterkunft nur zu empfehlen.

Ethiopia - Shashemene - Zion Train Lodge - Ras Alex

Bild 644: Ras Alex und Peter

Zum Abschluss hier noch ein Rundgang in bewegten Bildern.



Live Video: Zion Train Lodge Shashemene

Ethiopia - Weißrückengeier
Verabschieden wir uns nun von Shashemene und begeben uns auf die Fahrt in Richtung Goba. Wir nehmen die Straße mit der Nummer 81 in östlicher Richtung. Große Teile des Weges sind hier relativ eben oder flach hügelig und von sattgrünen Grasflächen geprägt. Des Öfteren sieht man große Viehherden die aus einer Mischung aus Pferden und Rindern bestehen und mit ihren Hirten durch die Landschaft ziehen.
Interessante Pflanzen mit großen Blütenkugeln säumen hin und wieder den Weg, und zahlreiche Bauerngehöfte sind dicht von riesigen Euphorbien umzingelt. Vereinzelt stehen große Schirmakazien in der Landschaft, die immer wieder ein beeindruckendes Bild ergeben.

Bild 645: Weißrückengeier
(White-backed vulture)

Ethiopia - Oromia - Kugeldistel - Echniops ellenbeckii

Ethiopia - Oromia - Kugeldistel - Echniops ellenbeckii

Ethiopia - Oromia - Kugeldistel - Echniops ellenbeckii

Bild 646 - 648: Kugeldistel - Echniops ellenbeckii

Ethiopia - Oromia

Ethiopia - Oromia

Bild 649 + 650: Endloses Weideland

Und immer wieder Euphorbien in Hülle und Fülle, die für Abgrenzungen aller Art äußerst beliebt sind. Diese natürlichen und kostenlosen "Zäune" können bis 1 Meter im Jahr an Höhe gewinnen. Zur Vermehrung werden einfach einzelne Verzweigungen oder Äste abgebrochen und neu in der Erde bewurzelt. So kann man relativ schnell ein sehr dichtes natürliches Bollwerk aufwachsen lassen. Diese Baumeuphorbien erreichen eine Höhe von über 10 Meter. Schade, dass man dieses Gewächs in Mitteleuropa nicht im Freiland anpflanzen kann. Das wäre doch eine gute Alternative zum Maschendrahtzaun. ;-)

Ethiopia - Oromia - Euphorbien

Ethiopia - Oromia - Euphorbien

Ethiopia - Oromia - Euphorbien

Ethiopia - Oromia - Euphorbien

Bild 651 - 654: Euphorbien als Grundstückseinfriedung

Heute ist Sonntag, und dieser scheint in dieser Gegend als offizieller Waschtag zu gelten. An vielen Bach- und Flußläufen sieht man einen bunten Flickenteppich auf den Wiesen. Textilien aller Art, auch Teppiche, werden emsig geschrubbt und auf den Wiesen oder in den Euphorbien zur Trocknung platziert.

Ethiopia - Oromia - Waschtag

Ethiopia - Oromia - Waschtag

Ethiopia - Oromia - Waschtag

Ethiopia - Oromia - Waschtag

Ethiopia - Oromia - Waschtag

Ethiopia - Oromia - Waschtag

Ethiopia - Oromia - Waschtag

Ethiopia - Oromia - Waschtag

Bild 655 - 662: Sonn- und Waschtag bei Dodola - Die Landkarte zur Örtlichkeit hier.

Wer die Wäscherei erledigt hat und auf die Trocknung warten muss, hat nun endlich auch Zeit für ein entspanntes Schwätzchen, für eine neue Haarfrisur oder andere Dinge. Den Sonntag als Waschtag zu verwenden, hat also auch seine positiven Aspekte.

Ethiopia - Oromia - Gestein

Bild 663: Auch mal vor die Füße schauen - Typisches Gestein der Gegend

Fahren wir ein Stück weiter. Es folgt ein Waschplatz nach dem anderen. Manche sind so riesig, dass man denkt dort findet ein Volksfest statt. Dieses bunte Gewimmel in der grünen Landschaft ist echt beeindruckend. Wir müssen nach Dodola noch einmal anhalten und dem Treiben zuschauen.

Ethiopia - Oromia - Waschtag

Ethiopia - Oromia - Waschtag

Ethiopia - Oromia - Waschtag

Ethiopia - Oromia - Waschtag

Ethiopia - Oromia - Waschtag

Ethiopia - Oromia - Waschtag

Ethiopia - Oromia - Waschtag

Ethiopia - Oromia - Waschtag

Ethiopia - Oromia - Waschtag

Bild 664 - 672: Sonn- und Waschtag in Oromia

So, jetzt haben wir aber genug Wäsche waschen lassen und verlassen das Gelände, bevor wir noch mit eingespannt werden.
Nach und nach wird die Landschaft immer bergiger und die bisher durchfahrene Hochebene bekommt tiefe Einschnitte. Immerhin sind wir nicht wirklich in niedrigeren Gefilden, auch wenn es so scheinen mag. Die bisher durchfahrene Tagesroute liegt bereits auf einer Höhe von teilweise über 2.500 Meter. Eine Stunde nach unserer großen Wäsche, sieht die Landschaft so aus:

Ethiopia - Oromia

Ethiopia - Oromia

Ethiopia - Oromia - Fackellilie Ethiopia - Oromia - Fackellilie

Ethiopia - Oromia

Ethiopia - Oromia

Ethiopia - Oromia

Ethiopia - Oromia

Ethiopia - Oromia

Ethiopia - Oromia

Bild 673 - 682: Wir nähern uns langsam dem Bale Mountain National Park
Bild 673, 675 + 676: Fackellilien (Torch Lily)

Knapp eine halbe Stunde später erreichen wir das Gaysay Grassland. Diese Hochebene erstreckt sich zwischen zwei Gebirgszügen auf einer Höhe über 3.000 Meter. Inzwischen fahren wir schon seit längerer Zeit auf der Straße mit der Nummer 90, die genau diesen 3 - 4 Kilometer breiten Talkessel durchquert. Zu Beginn dieser Landschaft liegt linker Seite ein kleines Gewässer, auf dem sich zahlreiche verschiedene Wasservögel tummeln. Danach folgt ein relativ flaches von ein paar Flussläufen durchzogenes und mit vereinzelten Büschen, Stauden und Gras durchsetztes Gelände. Ein paar Kilometer weiter in östlicher Richtung endet das Gebiet vor der Ortschaft Dinsho. Es lohnt sich ein paar Pausen einzulegen und den einen oder anderen Sandweg zur Seite zu nehmen. Es gibt Warzenschweine, Affen, Nyalas, verschiedene Vögel und interessante Pflanzen zu entdecken. Bei den Affen an der Straße ist Vorsicht geboten. Laut Henok sollen die nicht gerade freundlich sein. Ja und mit Warzenschweinen sollte man sich auch nicht unbedingt anlegen.

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland - Blauflügelgans

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland - Nilgans

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland - Graureiher

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland - Klunkeribis

Bild 683 - 691: Wir fahren in das Gaysay Grassland ein
Bild 687 + 689: Blauflügelgans (Blue-winged goose)
Bild 688: Nilgans (Egyptian goose)
Bild 690: Graureiher (Grey heron)
Bild 691: Klunkeribis (Wattled ibis)

Jetzt ist es schon empfindlich frisch geworden. Sieht man die Bewohner hier, denkt man eher weniger an Wärme und Afrika. Wir machen einen kurzen Stopp am Teich zu Beginn des Graslandes. Es dauert natürlich nicht lange, bis wir den ersten Besuch erhalten.

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland

Bild 692 - 695: Kinder im Gaysay Grassland

Fahren wir langsam ein Stück weiter in das Grasland hinein und schauen nach beiden Seiten was es noch alles zu entdecken gibt. Nachdem das Buschwerk in der ansonsten baumlosen Ebene etwas zugenommen hat, treten auch die ersten Nyalas ins Blickfeld, zuerst als Denkmal und dann leibhaftig. ;-)

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland - Nyala

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland - Nyala

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland - Nyala

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland - Nyala

Bild 696 - 701: Nyalas im Gaysay Grassland

Nicht zu verwechseln sind die hiesigen Mountain Nyalas mit den anderen Nyalas von Afrika. Das Mountain Nyala gibt es nur in diesem kleinen Teil Äthiopiens, wo wir uns gerade befinden. Ängstlich sind die Tiere nicht so sehr. Mit etwas Geduld und Ruhe kann man sich recht gut eine günstige Fotoposition erarbeiten und benötigt keine überdimensionierte Kameraausrüstung.

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland - Warzenschwein

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland - Warzenschwein

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland - Warzenschwein

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland - Warzenschwein

Bild 702 - 705: Warzenschweine im Gaysay Grassland

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland

Bild 706 + 707: ...

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland - Anubispavian Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland - Anubispavian

Ethiopia - Oromia - Gaysay Grassland - Anubispavian

Bild 708 - 710: Die "unfreundlichen" Paviane und Wegelagerer vom Gaysay Grassland
Anubispavian (Olive baboon)

Den Pavianen und Warzenschweinen kommen wir lieber nicht zu nahe. Warnungen soll man ja nicht ignorieren. Verlassen wir nun das Grasland und fahren weiter bis Dinsho oder auch Gurie genannt. Der kleine Ort liegt auf einer Höhe von 3.207 Meter und hat über 3.600 Einwohner. Zirka 2 Kilometer südöstlich in einem kleinen Waldgebiet liegt das Bale Mountains National Park Hauptquartier. In dem kleinen zum Nationalpark gehörenden Bereich kann man ein Stück ursprünglichen Wald mit Nyalas und anderen geschützten Tierarten durchwandern. Das Gelände ist nicht mehr sehr groß und ringsum von Landwirtschaft umzingelt. Im Parkinnern befindet sich auch die ehemals staatliche Dinsho Lodge, die gern als Ausgangspunkt für Touren in den Bale Mountains National Park genutzt wird. Man kann dort auch zelten und diverse Reitausflüge unternehmen, unter anderem auch im Gaysay Grassland und in den angrenzenden Wäldern.

Ethiopia - Oromia - Bale Mountains National Park HQ - Dinsho

Ethiopia - Oromia - Bale Mountains National Park HQ - Dinsho

Ethiopia - Oromia - Bale Mountains National Park HQ - Dinsho

Ethiopia - Oromia - Bale Mountains National Park HQ - Dinsho

Ethiopia - Oromia - Bale Mountains National Park HQ - Dinsho Ethiopia - Oromia - Bale Mountains National Park HQ - Dinsho

Bild 711 - 716: Eingang zum Bale Mountains National Park beim Hauptquartier in Dinsho
Bild 715: Ticket Office
Bild 716: Gebührentafel für Eintritt, Camping, Führer, Pferd, Pferdeassistent usw.

Natürlich wird auch hier wieder ein großer Passierschein ausgestellt und uns ein Führer zur Seite gestellt. Bei dem kleinen Gebiet übt aber dieser eher eine Überwachungs- als eine Führungsfunktion aus. Wir brauchen ihn eigentlich nicht und mit wenigstens englischen Informationen kann er auch nicht gerade glänzen. Aber wir haben ja zum Glück Henok.

Ethiopia - Oromia - Bale Mountains Nationalpark - Dinsho

Ethiopia - Oromia - Bale Mountains Nationalpark - Dinsho

Bild 717 + 718: Landwirtschaftliche Nutzflächen südlich des Waldes und des Einganges

Bei unserem anschließenden Spaziergang durch den angrenzenden Wald stolpern wir alle paar Meter über Nyalas, die eigentlich nur weglaufen wenn sie uns nicht kommen sehen und erschrecken. Ansonsten kann man nicht selten bis auf zirka 15 Meter herankommen.

Ethiopia - Oromia - Bale Mountains Nationalpark - Dinsho - Nyala

Ethiopia - Oromia - Bale Mountains Nationalpark - Dinsho - Nyala Ethiopia - Oromia - Bale Mountains Nationalpark - Dinsho - Nyala

Ethiopia - Oromia - Bale Mountains Nationalpark - Dinsho - Nyala

Ethiopia - Oromia - Bale Mountains Nationalpark - Dinsho - Nyala

Ethiopia - Oromia - Bale Mountains Nationalpark - Dinsho - Nyala

Ethiopia - Oromia - Bale Mountains Nationalpark - Dinsho - Nyala

Bild 719 - 725: Mountain Nyalas bei Dinsho

Ethiopia - Oromia - Bale Mountains Nationalpark - Dinsho

Ethiopia - Oromia - Bale Mountains Nationalpark - Dinsho

Bild 726 + 727: Solanum incanum, die sogenannte Jericho-Tomate, ist ein Nachtschattengewächs und giftig! Zur Blatt- und Blütezeit siehe auch bei "Ethiopia By Bus" Bild 997 + 998 auf dieser Seite.

Neben den Nyalas sind natürlich die kleinen und großen Pflanzen an unserem Weg sehr interessant. Besonders beeindruckend sind dabei die riesigen Kosobäume, die in allen erdenklichen Formen ihre gewaltigen Äste in Szene setzen. Sollte mal ein Baum umfallen oder ein Ast zu sehr die Himmelsrichtung verlassen, wachsen daraus wieder neue Stämme nach oben.

Ethiopia - Oromia - Bale National Park - Dinsho

Ethiopia - Oromia - Bale National Park - Dinsho

Ethiopia - Oromia - Bale National Park - Dinsho

Ethiopia - Oromia - Bale National Park - Dinsho

Ethiopia - Oromia - Bale National Park - Dinsho

Ethiopia - Oromia - Bale National Park - Dinsho

Ethiopia - Oromia - Bale National Park - Dinsho

Ethiopia - Oromia - Bale National Park - Dinsho

Bild 728 - 735: Kosobäume bei Dinsho

Schön anzusehen sind auch die dicken Moospolster und Flechten auf Steinen und Bäumen. Stellenweise sind die Bäume total zugewachsen. Was es hier diesbezüglich zu sehen gibt, ist allerdings nur ein kleiner Vorgeschmack dessen, was man bei ausgedehnten Wanderungen im Harenna Forest, zirka 80 - 100 km südwestlich von hier, sehen könnte.

Ethiopia - Oromia - Bale National Park - Dinsho

Ethiopia - Oromia - Bale National Park - Dinsho

Ethiopia - Oromia - Bale National Park - Dinsho

Ethiopia - Oromia - Bale National Park - Dinsho

Ethiopia - Oromia - Bale National Park - Dinsho

Ethiopia - Oromia - Bale National Park - Dinsho
 
Bild 736 - 741: Moose und Flechten in den Bäumen

Ethiopia - Oromia - Bale National Park - Dinsho

Bild 742: Blick auf Dinsho

Unsere kleine und unkomplizierte Wanderung dauert zirka 40 Minuten. Wir gehen nun zum Abschluss in die Dinsho Lodge, um dort unser "Mittagessen" einzunehmen. Wir sind wieder einmal völlig allein und haben unsere persönliche Bedienung. Recht frisch ist es hier im Speisesaal, der relativ verlassen anmutenden Unterkunft. Es gibt zwar eine schöne Grill- und Feuerstelle mitten im Raum, aber darin ist leider kein Funken zu sehen. Wegen uns paar Leutchen wird natürlich kein Holzscheit verschwendet. :-(
Gut gestärkt und unter den wachsamen Augen von ein paar Colobus Affen treten wir schließlich den Weg zum Auto und unserer Weiterfahrt an.

Ethiopia - Oromia - Bale National Park - Dinsho - Colobus Monkey

Bild 743: Colobus Affe

Es geht weiter in Richtung Goba, unserem letzten Tagesziel. Dort werden wir zwei Nächte bleiben und noch ein Teil der Bale Mountains erkunden. Bis dorthin sind es jetzt nur noch zirka 45 km. Zuerst fahren wir die Route 90 weiter in Richtung Osten und biegen nach der reichlichen Hälfte der Wegstrecke nach rechts in die Straße 90a ein, bevor wir uns dann über die Ortschaft Robe oder auch Bale Robe nach Süden in Richtung Goba bewegen.

Ethiopia - Oromia - Bale Robe - Mosque

Bild 744: Moschee in Bale Robe

Einen weiteren Stopp legen wir nicht mehr ein und fahren bis zu unserem Wabe Shebelle Hotel nach Goba durch. Das große mit einigen Bäumen bewachsene Hotelgrundstück liegt in einer lockeren Bebauung noch weit vor dem Ortskern auf der rechten (westlichen) Seite der Hauptstraße. Eine großzügige Auffahrt führt durch eine parkähnliche Grünanlage zum Empfangsgebäude. Darin befinden sich auch der Speisesaal, die Bar mit Fernsehraum und weitere gastronomische Bereiche. Die Unterkünfte befinden sich links und rechts des Empfangsgebäudes in zwei einstöckigen Gebäuden mit einem begrünten Innenhof.
Beim Zimmerbezug ist heute Henok mit dabei, damit er sich gleich um alle eventuellen Mängel kümmern kann, die sich natürlich schon auf unsere Ankunft freuen. Neben dem obligatorischen einzigen Handtuch, warten noch kaputte Glühbirnen und eine defekte Sicherung in der Warmwasseraufbereitung auf die jeweiligen Verantwortungsträger. Der Elektriker ist am schnellsten, nur die Kleinigkeiten brauchen viel Zeit. ;-)

Ethiopia - Oromia - Goba - Wabe Shebelle Hotel

Bild 745: Google Map - Wabe Shebelle Hotel in Goba - Zur Großansicht das Bild anklicken

Für uns gibt es heute nichts mehr zu tun. Für einen Ortspaziergang liegen wir zu weit außerhalb, und das unmittelbare Umfeld bietet nicht viel Interessantes. Aber dafür werden wir im Hotel eine äthiopische Hochzeit miterleben können. Das geschmückte Auto steht schon einsatzbereit vor dem Hotel und immer neue Gäste treffen ein. Wann das Brautpaar eintreffen und die eigentliche Feier beginnen wird, weiß aber niemand. "Es beginnt, wenn sich das Brautpaar entschieden hat zu kommen.", so in der Regel die Antwort, egal wen man fragt.

Ethiopia - Oromia - Goba - Wabe Shebelle Hotel - Hochzeit Ethiopia - Oromia - Goba - Wabe Shebelle Hotel - Hochzeit

Bild 746 + 747: Hochzeitsauto im Wabe Shebelle Hotel

Wir erinnern uns  an die bisherigen Erläuterungen zu den KFZ-Kennzeichen in Äthiopien (siehe unter Bild 093 in Teil 2). Hier nun das Kennzeichen eines reinen Privatfahrzeuges. Diese Kennzeichen sind blau und haben die Ziffer 2 in einem blauen Kreis.

Ethiopia - Goba Shebelle Hotel - Hochzeit

Bild 748: Das "Hochzeitspräsidium"

Ethiopia - Goba Shebelle Hotel - Brautpaar
Das Brautpaar spannt die Gäste auf die Folter. Inzwischen ist es dunkel geworden und der große Saal mit schätzungsweise zirka 300 Leuten gefüllt. Als das Paar dann eintrifft wird schon vor der Tür eine halbe Stunde geklatscht, getanzt und gesungen, überwiegend Männer. Dann treten sie ein und schreiten langsam durch ein Spalier vieler Gäste in der Mitte des Saales in Richtung Podium. Bevor sie dieses betreten, sind noch die wichtigsten Gäste in der ersten Reihe zu begrüßen. Dann geht´s mit Schultertanz zu den Sitzplätzen auf das Podium. Der Braut zur Seite stehen drei Brautjungfern und dem Bräutigam drei Männer oder Trauzeugen, die man hier Best men nennt. Alle natürlich im gleichen Outfit. Nach dem Schultertanz nimmt das Brautpaar auf dem Thron Platz.

Bild 749: Das Brautpaar

Ethiopia - Goba Wabe Shebelle - Hochzeit

Ethiopia - Goba Wabe Shebelle - Hochzeit

Ethiopia - Goba Wabe Shebelle - Hochzeit

Bild 750 - 752: Das Brautpaar nebst Brautjungfern auf dem Thron

Danach werden Geschenke bzw. Briefe überreicht, die vom Brautpaar gleich gesichtet werden. Irgendwelche großformatigen Geschenkpakete sieht man nicht. Im Anschluss sind wieder einige Schultertänze, zuerst vom Brautpaar und den umgebenden Brautjungfern (Bridesmades) und Trauzeugen (Best men), zwischen Publikum und Podium, an der Reihe. Schließlich wird das Essen hereingetragen. Dies aber vorerst nur für das Brautpaar und die Brautjungfern. Als besonderen Liebesbeweis füttern sich Braut und Bräutigam gegenseitig. Die Sitzordnung wurde inzwischen gespiegelt. Grundsätzlich ist es eigentlich Tradition, dass die Frau zur linken Seite des Mannes sitzen sollte, weil nach der Schöpfungsgeschichte Eva aus einer linken Rippe von Adam erschaffen wurde.

Ethiopia - Goba Wabe Shebelle Hotel - Hochzeit

Bild 753: Hochzeitsmahl

Während im Saal die Hochzeit mit großem Aufwand und mehreren Kameramännern weiter voranschreitet, gibt´s in der nachbarlichen Lobby, die gleichzeitig Fernsehraum ist, eine Fußballgroßveranstaltung. Wie es aussieht, treffen sich heute hier große Teile der Nachbarschaft oder Freunde des Hotelpersonals, um sich diverse Fußballspiele anzusehen. Wie schon anderenorts festgestellt, handelt es sich dabei meistens um Spiele englischer Clubs.
Verabschieden wir uns für heute und treten erst einmal die Nachtruhe an.
Morgen werden wir in den Bale Mountains nach dem äthiopischen Wolf suchen und den zweithöchsten Punkt Äthiopiens, "Tulu Dimtu", mit 4.377 m Höhe erklimmen. Hoffen wir auf schönes oder wenigstens geeignetes Wetter.

Copyright: www.reggaestory.de
Fotos: Marion & Peter Joachim
Text + Videos: Peter Joachim

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Äthiopische Flagge 2013